Wenn’s brennt, kommt die Feuerwehr. So war es früher und so ist es heute. Seit der Zusammenführung der drei Feuerwehren Buchs, Sevelen und Wartau zur Feuerwehr Werdenberg Süd ist die Rettungsorganisation noch besser aufgestellt. Einerseits was die Verfügbarkeit der Einsatzkräfte betrifft, andererseits was den Einsatz der Rettungsgeräte angeht.
Der Feuerwehrkommandant Marcel Senn macht ein Beispiel: «Während früher der Hubretter von unseren Nachbarfeuerwehren in Sevelen und Wartau separat angefordert werden musste, ist er jetzt Bestandteil in der Alarmstufe 1. Wir können unsere Rettungsgeräte besser nutzen. Dies kommt jenen Personen zugute, die in einer Notsituation auf Hilfe angewiesen sind.»
Personalpool entschärft Pandemie-Situation
Aufgrund der Coronapandemie war im vergangenen Jahr die Verfügbarkeit von Feuerwehrangehörigen ständig ein Thema. Kommanndant Senn hält fest:Via App war das Kommando permanent informiert, wie viele Feuerwehrangehörige einsatzbereit sind. Dank der Grösse unserer Feuerwehr hatten wir glücklicherweise nie Engpässe.Auch aus dieser Perspektive, so blickt Senn zurück, war die Zusammenführung der drei Feuerwehren der richtige Entscheid. Bedeutend grösser als erwartet war der administrative Aufwand im ersten Betriebsjahr. Es galt, die verschiedenen Personaldaten der heute 165 Angehörigen der Feuerwehr zusammenzuführen, diese zu aktualisieren und sämtliche Dokumente zu vereinheitlichen. Marcel Senn erklärt:
Der unerwartet grosse Aufwand war einmalig. Dieses Jahr gilt es, die Kursadministration noch zu verbessern. Danach sind wir administrativ hervorragend aufgestellt.Der Feuerwehrkommandant ist erfreut, dass man finanziell gesehen positiv unterwegs sei: «Wir konnten das Budget trotz überdurchschnittlich vielen Einsätzen und administrativem Mehraufwand deutlich unterschreiten.»
670 Aktivitäten in einem Jahr
Dank des Zusammenschlusses der drei Feuerwehren kann sich heute eine Person vollamtlich um die administrativen Aufgaben kümmern. Früher waren die Stellenprozente auf die verschiedenen Gemeinden und Personen verteilt. Marcel Senn ist überzeugt:Die neue Organisation stärkt das Milizsystem und entlastet die Kompaniekommandanten.Langweilig wird es den Feuerwehrangehörigen wohl nie. Allein im Jahr 2021 verzeichnete die Feuerwehr Werdenberg Süd insgesamt 670 Aktivitäten. 90 davon waren Übungen und 171 waren Ernstfalleinsätze. Die restlichen Aktivitäten waren Pikettleistungen, Sitzungen, Kurse und dergleichen. Die Einsätze sind in der Zwischenzeit sehr vielseitig. Nebst der klassischen Brandbekämpfung gehören Hilfeleistungen bei Unfällen, Öl- und Wasserwehreinsätze, umgestürzte Bäume, Äste auf Verkehrsachsen, Chemiewehreinsätze und Liftrettungen bis hin zu Firstresponder-Einsätzen zu den vielfältigen Aufgaben der Feuerwehrangehörigen.
Schwerpunkt: Den Teamgedanken stärken
Bei immer mehr Einsätzen ist Spezialwissen der Feuerwehrangehörigen gefragt. Die Spezialistenübungen wurden bereits vor dem Zusammenschluss der Feuerwehren gemeinsam durchgeführt. Genauso wie die Übungen des Ausbildungszugs. Also jenen Feuerwehrangehörigen, die neu in den Feuerwehrdienst eingetreten sind. «Rückblickend betrachtet war dieses Vorgehen für das Zusammenwachsen ideal. Senn freut sich:Die Spezialisten und die neuen Feuerwehrangehörigen der drei Gemeinden kennen sich gegenseitig bereits sehr gut.Bei den anderen Feuerwehrangehörigen ist das Kennenlernen und der gesellschaftliche Teil im vergangenen Jahr aufgrund der Coronasituation noch etwas zu kurz gekommen. «Wir konnten immerhin zwei Anlässe durchführen, an denen wir alle zusammen waren. Die Stärkung des Teamgedankens über die eigene Kompanie hinaus wird in diesem Jahr aber ein Schwerpunkt darstellen», sagt Senn.