Die neu formierte Feuerwehr Werdenberg Süd leistete 171 Einsätze im letzten Jahr | W&O

13.02.2022

Die neu formierte Feuerwehr Werdenberg Süd leistete 171 Einsätze im letzten Jahr

Feuerwehrkommandant Marcel Senn ist zufrieden und zieht vom ersten Betriebsjahr eine positive Bilanz. Doch noch gibt es viel zu tun, wie er festhält.

Von PD
aktualisiert am 28.02.2023
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Wenn’s brennt, kommt die Feuerwehr. So war es früher und so ist es heute. Seit der Zusammenführung der drei Feuerwehren Buchs, Sevelen und Wartau zur Feuerwehr Werdenberg Süd ist die Rettungsorganisation noch besser aufgestellt. Einerseits was die Verfügbarkeit der Einsatzkräfte betrifft, andererseits was den Einsatz der Rettungsgeräte angeht. Der Feuerwehrkommandant Marcel Senn macht ein Beispiel: «Während früher der Hubretter von unseren Nachbarfeuerwehren in Sevelen und Wartau separat angefordert werden musste, ist er jetzt Bestandteil in der Alarmstufe 1. Wir können un­sere Rettungsgeräte besser nutzen. Dies kommt jenen Personen zugute, die in einer Notsi­tuation auf Hilfe angewiesen sind.»

Personalpool entschärft Pandemie-Situation

Aufgrund der Coronapandemie war im vergangenen Jahr die Verfügbarkeit von Feuerwehrangehörigen ständig ein Thema. Kommanndant Senn hält fest:
Via App war das Kommando permanent informiert, wie viele Feuerwehrangehörige einsatzbereit sind. Dank der Grösse unserer Feuerwehr hatten wir glücklicherweise nie Engpässe.
Auch aus dieser Perspektive, so blickt Senn zurück, war die Zusammenführung der drei Feuerwehren der richtige Entscheid. Bedeutend grösser als erwartet war der administrative Aufwand im ersten Betriebsjahr. Es galt, die verschiedenen Personaldaten der heute 165 Angehörigen der Feuerwehr zusammenzuführen, diese zu aktua­lisieren und sämtliche Dokumente zu vereinheitlichen. Marcel Senn erklärt:
Der unerwartet grosse Aufwand war einmalig. Dieses Jahr gilt es, die Kursadministration noch zu verbessern. Danach sind wir administrativ hervorragend aufgestellt.
Der Feuerwehrkommandant ist erfreut, dass man finanziell gesehen positiv unterwegs sei: «Wir konnten das Budget trotz überdurchschnittlich vielen Einsätzen und administrativem Mehraufwand deutlich unterschreiten.»

670 Aktivitäten in einem Jahr

Dank des Zusammenschlusses der drei Feuerwehren kann sich heute eine Person vollamtlich um die administrativen Aufgaben kümmern. Früher waren die Stellenprozente auf die verschiedenen Gemeinden und Personen verteilt. Marcel Senn ist überzeugt:
Die neue Organisation stärkt das Milizsystem und entlastet die Kompaniekommandanten.
Langweilig wird es den Feuerwehrangehörigen wohl nie. Allein im Jahr 2021 verzeichnete die Feuerwehr Werdenberg Süd insgesamt 670 Aktivitäten. 90 davon waren Übungen und 171 waren Ernstfalleinsätze. Die restlichen Aktivitäten waren Pikettleistungen, Sitzungen, Kurse und dergleichen. Die Einsätze sind in der Zwischenzeit sehr vielseitig. Nebst der klassischen Brandbekämpfung gehören Hilfeleistungen bei Unfällen, Öl- und Wasserwehreinsätze, umgestürzte Bäume, Äste auf Verkehrsachsen, Chemiewehreinsätze und Liftrettungen bis hin zu Firstresponder-Einsätzen zu den vielfältigen Aufgaben der Feuerwehrangehörigen.

Schwerpunkt: Den Teamgedanken stärken

Bei immer mehr Einsätzen ist Spezialwissen der Feuerwehr­angehörigen gefragt. Die Spezialistenübungen wurden bereits vor dem Zusammenschluss der Feuerwehren gemeinsam durchgeführt. Genauso wie die Übungen des Ausbildungszugs. Also jenen Feuerwehrangehörigen, die neu in den Feuerwehrdienst eingetreten sind. «Rückblickend betrachtet war dieses Vorgehen für das Zusammenwachsen ideal. Senn freut sich:
Die Spezialisten und die neuen Feuerwehran­gehörigen der drei Gemeinden kennen sich gegenseitig bereits sehr gut.
Bei den anderen Feuerwehrangehörigen ist das Kennen­lernen und der gesellschaftliche Teil im vergangenen Jahr aufgrund der Coronasituation noch etwas zu kurz gekommen. «Wir konnten immerhin zwei Anlässe durchführen, an denen wir alle zusammen waren. Die Stärkung des Teamgedankens über die eigene Kompanie hinaus wird in diesem Jahr aber ein Schwerpunkt darstellen», sagt Senn.

Investition in Infrastruktur notwendig

Ein Projekt, das den Feuerwehrkommandanten dieses und die kommenden Jahre beschäfti­gen wird, ist die Infrastrukturentwicklung. Wie bereits vor der Zusammenlegung der drei Feuerwehren kommuniziert wurde, besteht sowohl in Sevelen als auch in Buchs dringender Investitionsbedarf. Ziel ist es, die beiden Depotstandorte zu vereinen, mehr Platz zu schaffen und die Räumlichkeiten den heutigen Bedürfnissen anzupassen. «Heute sind über zehn Prozent unserer Feu­erwehrangehörigen Frauen. Sanitäre Anlagen sowie getrennte Umkleidebereiche fehlen aber fast gänzlich. Dies entspricht nicht mehr den heutigen Stand­ards. Hinzu kommt, dass sich die Abläufe von Dienstleistungen und Einsatzhygiene in den letzten Jahren stark verändert haben und sich die Platzsituation durch die enge Zusammenarbeit mit dem Zivilschutz zusätzlich verschärft», nennt Senn einige Gründe, die für einen Neubau sprechen. Mehr will er zum Projekt Depotneubau aktuell noch nicht sagen. Demnächst werde der Zweckverband Feuerwehr Werdenberg Süd über die Strategie und das geplante Vorgehen orientieren.