Die Preise steigen und steigen: Grosse Nachfrage bei Wohneigentum im Werdenberg und Toggenburg | W&O

14.12.2021

Die Preise steigen und steigen: Grosse Nachfrage bei Wohneigentum im Werdenberg und Toggenburg

Starkes Bevölkerungswachstum, tiefe Zinsen, hohe Nachfrage, Homeoffice: Diese Faktoren führen auf dem Immobilienmarkt zu steigenden Preisen bei Einfamilienhäusern und Stockwerkeigentum. In der Region Werdenberg führt vor allem das Wachstum der Bevölkerung zu einer erhöhten Nachfrage.

Von Thomas Schwizer
aktualisiert am 28.02.2023
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Der überdurchschnittlich hohe Bevölkerungszuwachs der vergangenen Jahre hat die Nachfrage auf den Werdenberger Wohneigentumsmärkten beflügelt. So wurden in den vergangenen zwei Jahren nicht nur deutlich mehr Handänderungen registriert als je zuvor. Das rege Kaufinteresse hat auch die Preise der Einfamilienhäuser und Eigentumswohnungen zuletzt wieder spürbar nach oben getrieben. Das ist dem am Donnerstag erscheinenden Immobilienmarktbericht der St. Galler Kantonalbank zu entnehmen.

Die weitherum akzentuierte Nachfrage hat auch die Toggenburger Eigenheimpreise im Vorjahresvergleich bei konstant hoher Bautätigkeit nochmals kräftig steigen lassen.

«Tiefstes je gemessenes Niveau in der Region»

«Das überdurchschnittliche Bevölkerungswachstum in der Region Werdenberg verstärkt die Nachfrage und befördert erneut erhebliche Preisanstiege, so René Walser, Leiter Privat- und Geschäftskunden bei der St. Galler Kantonalbank.

In der Region Toggenburg sind die Preise ebenfalls merklich gestiegen. Besonders gefragt ist grossflächiges Wohneigentum, das noch immer erschwinglicher ist als in den Ballungsräumen.

Während im regionalen Werdenberger Einfamilienhausmarkt schon seit längerer Zeit Knappheit herrscht, habe sich in den letzten Monaten auch das Wohnungsangebot deutlich verringert: Im 3. Quartal 2021 waren auf den Internetportalen oder in den Printmedien nur noch 50 Eigentumswohnungen zum Verkauf inseriert. Gemessen am Wohnungsbestand sind das nur 1,3 Prozent, «womit das tiefste je gemessene Niveau in dieser Region erreicht ist», heisst es in der Medienmitteilung weiter.

Dem grossen Bedarf an Wohnungen werde derzeit wieder mit dem Bau von neuen Wohnobjekten begegnet. In den letzten vier Quartalen wurden 130 Neubaubewilligungen erteilt, zuvor lag der 10-Jahres-Durchschnitt bei rund 50 Neubaubewilligungen.

Die Nachfrage werde auch in Zukunft hoch bleiben

Im Bereich des Stockwerkeigentums zeigte sich auf Jahresbasis ein Preisanstieg von 8,4 Prozent für eine mittlere Wohnung. Bei den gehandelten Einfamilienhäusern wurde ein Preiswachstum von 9 Prozent beobachtet, was deutlich über dem bereits beachtlichen kantonalen Wert von 7,9 Prozent lag. Die Einfamilienhäuser mit gehobenem Standard verzeichneten gar eine Verteuerung um 14,2 Prozent, was nach der Region den kantonsweit zweithöchsten Wert ergibt.

Laut René Walser wird im Werdenberg auch künftig eine starke Wohnungsnachfrage erwartet, und dank der tiefen Zinsen bleibe der Erwerb von Wohneigentum vorerst noch attraktiv. Im Segment der Einfamilienhäuser sei zu beobachten, dass sich die Nachfrage vor allem auf Objekte unter der 1-Millionen-Franken-Marke richtet.

Bautätigkeit im Toggenburg konstant auf hohem Niveau

Die ländliche geprägte Region Toggenburg verzeichnet gemäss dem Immobilienmarktbericht in diesem Herbst einen erneuten Nachfragezuwachs auf den Eigenheimmärkten. Bei der Analyse der Suchinserate auf entsprechenden Onlineportalen falle auf, dass im Vergleich zum Vorjahr vor allem Wohneigentum mit grösseren Wohnflächen noch stärker gesucht wird.

Dies dürfte zum einen durch die fortschreitende Akzeptanz neuer Arbeitsformen wie Homeoffice und durch die damit verbundene Entkoppelung von Arbeits- und Wohnort bedingt sein.

Die Bautätigkeit im Segment der Einfamilienhäuser bewegt sich im Toggenburg seit Aufzeichnungsbeginn auf konstantem Niveau, die der bewilligen Eigentumswohnungen ist seit Anfang 2020 bzw. dem Beginn der Pandemie deutlich zurückgegangen.

Die Nachfrage hat die Toggenburger Eigenheimpreise im Vorjahresvergleich nochmals kräftig steigen lassen. Die Verteuerung in der Höhe von 7,7 Prozent bei mittleren Einfamilienhäusern ist sowohl mit dem kantonalen als auch dem schweizweiten Durchschnitt vergleichbar. (ab)