Jedes Jahr verleiht die St.Gallische Kulturstiftung Förderpreise an Kulturschaffende aus dem Kanton. Neu ist, dass die Förderpreisträgerinnen und Förderpreisträger jeweils aus einer bestimmten Sparte gewählt werden: In diesem Jahr werden die Förderpreise in den Sparten angewandte Kunst & Design sowie Theater & Tanz vergeben, heisst es in einer Medienmitteilung.
Die aufstrebende Kunstschaffende erschafft Gesamtkunstwerke, indem sie gleichzeitig als Sängerin, Designerin, Choreografin, Filmemacherin und visuelle Künstlerin agiert. Mit einer unermüdlichen Faszination für alternative Welten, Realitäten und Identitäten treibt sie ihre Ideen weiter und setzt sie um. Ihre eigenständige «Art Fashion» zeigt sie mit ihrem grossen Team als tragbare skulpturelle Texturen, fantastische Gebilde und sich dauernd verändernde Rauminstallationen.
Sie entwirft mit ihren Kleidungen und Gebilden Identitäten der Zukunft, die sich von gesellschaftlichen Normen befreien, sich in verschiedenen Welten, Zeitlichkeiten und Realitätsformen bewegen. Mit grosser Hingabe widmet sie sich der Kunst und dem Willen, Zukunftswelten durch ihre sprudelnde Kreativität zu erdenken und zu erproben.
Auf sinnliche Art spielt sie mit Fläche und Raum, reagiert auf Material, Geschichte, Ort und Zeit und entwickelt so ortsspezifische Auseinandersetzungen mit raffiniert ernsthaftem Humor. Ihre Konzepte manifestieren sich in bildnerischen und räumlichen Inszenierungen und pflegen eine reduzierte, grafisch-geometrische Gestaltung mit klarer Formsprache. Bekannt ist ihr Kunstprojekt Wasser-Raum 2021 auf dem Fischmarktplatz in der Altstadt von Rapperswil: Den grossräumigen Platz am See hat die Designerin blau installiert und den Ausstellungsraum mit Wasserthemen bespielt.
Flora Frommelts Arbeiten haben eine innovative, feinmaschig reflektierte und bestechend klare Wirkungskraft und strahlen weit über die Region hinaus. Als begabte, erfahrungsreiche Gestalterin mit eigenständiger Handschrift erhält sie einen Förderpreis der St.Gallischen Kulturstiftung.
Die öffentliche Preisverleihung findet am 25. Mai im Alten Kino Mels statt.
Theater und Film: Jessica Matzig
Die im Sarganserland und Werdenberg aufgewachsene, heute in Zürich wohnhafte Jessica Matzig kam noch während der Kantonsschulzeit in Sargans beim Theater Karussell in Liechtenstein zu einem ersten bedeutenden Bühnenauftritt. Daran schlossen sich Engagements beim Vorarlberger Volkstheater an, etwa in Stefan Vögels Erfolgskomödie «Achtung Deutsch».Bei den Liechtensteiner Schlossfestspielen spielte sie 2020 die Hauptrolle im Stück «Das Käthchen von Heilbronn». 2013 wurde sie für eine Hauptrolle im Schweizer Kinofilm «Himmelfahrtskommando» gecastet, in dem sie neben den gestandenen Schauspielern Walter Andreas Müller, Andrea Zogg und Beat Schlatter mitwirkte. Nach ihrem Psychologiestudium an der Universität Zürich studierte Jessica Matzig von 2017 bis 2019 am Giles Foreman Center for Acting in London Schauspiel mit dem Ziel, sich vermehrt auf die Schauspielerei zu konzentrieren sowie Schauspiel zu unterrichten, Regie zu führen und zu schreiben. 2022 hatte sie einen Auftritt in der vielbeachteten SRF-Serie «Die Beschatter» unter der Regie des Rapperswilers Michael Steiner.