Das «Brot-für-alle»-Team der Evangelischen Kirchgemeinde Grabs-Gams gestaltete auch dieses Jahr den Startgottesdienst, der unseren Umgang mit der Energie zum Thema machte.
Wie viele Knöpfe haben wir heute schon gedrückt? Diese Frage von Anni Vetsch, Leiterin des «Brot für alle»-Teams, führte am vergangenen Sonntag ins «enorm komplexe Thema» unseres Energieverbrauchs ein. Denn er geht auch auf Kosten besonders in anderen Kontinenten lebenden Menschen. Die ökonomische Kampagne von «Brot für Brüder» und Fastenaktion fordert deshalb Klimagerechtigkeit.
Eindringliche Mahnungen enthält der 1. Brief des Timotheus, auf den Pfarrer John Bachmann in seiner Predigt einging: Die Wurzel allen Übels sei die Liebe zum Geld. Wir schadeten uns mit dieser Gier selber, sagte er. «Haben wir Nahrung und Kleidung, so soll das genügen», schreibt Timotheus.
Projekte in aller Welt werden unterstützt
Anni Vetsch legte Rechenschaft über die Jahre 2020 und 2021 ab. In beiden Jahren wurden rund 14'500 Franken gesammelt. Damit konnten je 12'000 Franken an jeweils vier Projekte weitergeleitet werden.
Auch dieses Jahr werden wiederum vier Projekte mit je 3000 Franken unterstützt: Im Kongo die Gesundheitsgrundversorgung im schwer zugänglichen Gebiet der Kwango-Region, Hilfe für gewaltbetroffene Frauen und Kinder in Indonesien / Malaysia und die Arbeit mit geistig behinderten Kindern und Jugendlichen im Projekt Sternberg in Palästina.
Diese drei Projekte sind vom Hilfswerk «Mission 21». Mit dem vierten Projekt – von der Organisation Connexio – wird die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen aus der indigenen Bevölkerung in Bolivien unterstützt.
Am Ende des Gottesdienstes wurde die Arbeit von Anni Vetsch als Leiterin des Teams gewürdigt und von den Teammitgliedern John Bachmann, Renate Happel und Heidi Roth mit einem Geschenkkorb verabschiedet. Seit 2010 stand Anni Vetsch dem Team vor, nachdem sie schon vorher mehrere Jahre als Teammitglied mitgearbeitet hatte.
Reha-Zentrum und Kindergarten von Bedeutung
Im Anschluss an den Gottesdienst stellte Johannes Klemm von «Mission 21» im Kirchgemeindehaus das Rehabilitationszentrum Sternberg in Palästina näher vor. Menschen mit geistigen Behinderungen waren dort im Strassenbild früher nicht sichtbar, weil sich die Familien schämten.
Das Zentrum auf dem Sternberg bei Ramallah setzt sich für die Rechte der Behinderten ein und fördert ihre Inklusion in die Gesellschaft. Es führt einen Kindergarten, betreibt eine Förderschule, sorgt für die Berufsausbildung und leistet Gemeinwesenarbeit, in der es unter anderem das Bewusstsein für die Rechte der Behinderten weckt.
«Der Kindergarten, ursprünglich als «Betriebskindergarten» für Kinder der Mitarbeitenden eingerichtet, wurde immer mehr auch zum Kinder-
garten für behinderte Kinder sowie für Kinder von anderen NGO-Mitarbeitern in Ramallah. So ist er heute international, inklusiv und interreligiös – und damit auch ein Friedensprojekt in einer unruhigen Gegend», ergänzte Johannes Klemm. Denn etwa je die Hälfte der Mitarbeitenden seien Christen und Muslime, die problemlos zusammenarbeiten.
Nach seinen Ausführungen durften die Besucher feine Suppen sowie ein vielfältiges Dessertbuffet geniessen.