Insgesamt sieben Angehörige der Zivilschutzorganisation (ZSO) Werdenberg standen letzten Donnerstag und Freitag im Einsatz, um die Zivilschutzanlage beim Rathaus in Azmoos auf den erwarteten Flüchtlingsstrom aus der Ukraine vorzubereiten.
50 Betten wurden in der Anlage, die bei voller Auslastung 140 Personen fassen könnte, bezogen. Hygieneartikel, Getränke und einige Lebensmittel wurden bereitgestellt, um fürs Erste vorbereitet zu sein. Danach wird je nach Bedarf hinzugekauft. Roland Huber, Kommandant der ZSO Werdenberg, sagt:
Ziel ist es, dass sich die Menschen möglichst wenig in der unterirdischen Zivilschutzanlage aufhalten müssen, sondern diese vor allem als Schlafplatz nutzen. Die ZSO Werdenberg wird, sobald Leute in der Anlage einziehen, tagsüber einen Anlagenwart und eine Person vom Betreuungsdienst stellen, um den Betrieb zu gewährleisten.
Ausserdem werde ein Zivilschützer bei Bedarf die Küche im Betagtenheim unterstützen, beim Umstellen von Tischen, beim Abwasch usw. Nachts wird ein externer Sicherheitsdienst die Anlage beaufsichtigen.
Wann letztlich wie viele Flüchtlinge kommen und wie lange sie in Azmoos bleiben werden, das ist alles noch sehr ungewiss. Huber sagt: «Wir sind auf jeden Fall bereit.»
Es ist suboptimal, Menschen in Zivilschutzanlagen unterzubringen.
Überlaufgefäss, wenn sonst Unterkünfte fehlen
Der Kanton hat allerdings alle Zivilschutzregionen aufgeforderte, je eine Anlage als sogenanntes Überlaufgefäss vorzubereiten, falls die Flüchtlinge aus der Ukraine bei ihrer Ankunft in der Schweiz nicht sofort in einer geeigneteren Unterkunft platziert werden können oder diese bereits alle voll sind. Eigentlich war die Zivilschutzanlage Stampf in Sevelen für diesen Zweck vorgesehen, doch weil sie im Mai von der Schweizer Armee belegt wird, ist die ZSO Werdenberg auf die Alternative in Azmoos ausgewichen. Roland Huber erklärt:Die Anlage in Azmoos bietet gute Voraussetzungen, denn verpflegen können wir die Menschen im benachbarten Betagtenheim Azmoos.