Es ist schon längere Zeit her, seit die Dorfmusig Grabs das letzte Mal zu einem Konzert eingeladen hat. Schuld daran ist nicht nur die Corona-Pandemie, sondern auch die Grösse des Vereins. Für die zwölf Musikantinnen und Musikanten, die gemeinsam ihr schönes Hobby pflegen und an Quartierständli und kleineren Anlässen die Dorfbevölkerung mit ihrer Musik erfreuen, bedeutet ein Bühnenkonzert eine besondere Herausforderung.
Comeback war ein voller Erfolg
Wenn in grösseren Vereinen mit 30, 40 oder mehr Mitgliedern, die verschiedenen Instrumente und Stimmen gleich mehrmals besetzt sind, ist in der Dorfmusig Grabs jeder ein Solist. Es braucht besonders Mut, in einer kleinen Besetzung vor einem Publikum aufzutreten. Unter der Leitung ihres Dirigenten Kaspar Vetsch ist es dem kleinen, aber feinen Verein gelungen, ein abwechslungsreiches Konzertprogramm einzustudieren. Das Comeback am vergangenen Sonntag war ein voller Erfolg. In der voll besetzten Aula des Schulhauses Kirchbünt in Grabs wusste das Corps sein Publikum mit seiner Spielfreudigkeit und einem abwechslungsreichen Repertoire zu begeistern.
Quer durch verschiedene Musikrichtungen
Mit einem spanischen Marsch eröffnete die Dorfmusig ihr Konzertprogramm. Der Paso Doble «Amparito Rocca» des Komponisten Jaime Texidor, was übersetzt «die geschützte Klippe» heisst, ist einem Mädchen aus der spanischen Re- gion Baracaldo gewidmet. Die Fuchsgraben-Polka, ein Erfolgstitel von Ernst Mosch und seinen Original Egerländer Musikanten, ist in jedem Blasmusikrepertoire immer wieder zu finden. So auch bei den Grabser Dorfmusikanten.
Abstecher in die deutsche Punkrock-Szene
In den Arrangements «I Feel It Coming» und «Save Your Tears» zeigten die Musikantinnen und Musikanten, dass sie auch rockig und poppig mithalten können. Nach dem «Böhmischen Traum», der Polka, die als Hymne der Blasmusik gilt und als Dauerbrenner in kaum einem Blasmusik-Repertoire fehlt, stand ein Medley bekannter Hits des erfolgreichen Pop-Duos Roxette auf dem Programm. Bevor der Querschnitt durch verschiedene Musikrichtungen mit dem Marsch «Diavolezza» im Zweivierteltakt endete, gab es mit «Schrei nach Liebe», ein Arrangement für Blasmusik der Band «Die Ärzte», einen Abstecher in die deutsche Punkrock-Szene.
«Böhmischen Traum» als Zugabe gespielt
Der Applaus des gut gelaunten Publikums verlangte nach mehr. Da liessen sich die Musikantinnen und Musikanten der Dorfmusig Grabs nicht lange bitten. Mit einem Marsch und dem «Böhmischen Traum» verabschiedeten sie sich von ihrem Publikum.