Die grosse Mehrheit der 101 Stimmberechtigten an der Seveler Bürgerversammlung hiess am Dienstagabend die Anträge des Gemeinderates zum Projekt Drei Könige gut. Somit ist klar: Die Variante 1 der Studie 3K, die eine Sanierung des bestehenden Restaurants und des Gemeindesaals für 3,6 Millionen Franken vorsieht, ist definitiv vom Tisch. Der Gemeinderat und die Planungskommission 3K waren sich einig, dass diese minimalste der vier Varianten weder zweckmässig noch zielführend seien (vgl. W&O vom 20. November). Diese Meinung teilte also die Bürgerversammlung.
Nicht ein Restaurant mit öffentlichen Geldern subventionieren
Julia Giger hatte vor der Abstimmung über den Antrag des Gemeinderates ihrerseits einen Antrag eingebracht. Sie machte beliebt, der Gemeinderat solle auch noch eine Variante ausarbeiten, in der eine Arealentwicklung ohne Restaurant aufgezeigt werde. Denn ein Restaurant, so Julia Giger, müsste ja ohnehin von der öffentlichen Hand subventioniert werden.
Aus der Versammlung meldete sich Patrik Hämmerle und erinnerte daran, dass dieser Antrag zurück zur Abstimmung vor zwei Jahren führe. Zur Erinnerung: Am 17. Dezember 2019 hat die Bürgerversammlung klar Nein gesagt zum Antrag des Gemeinderates, das alte Restaurant Drei Könige abzubrechen und auf dem Areal für relativ wenig Geld einen kleinen Park zu errichten, der eine spätere Arealentwicklung nicht verhindern würde. Die Ablehnung damals erfolgte auch, weil sich viele Bürgerinnen und Bürger wünschen, dass es im Zentrum Sevelens wieder ein Restaurant geben soll. Dies war in der Folge auch eine zentrale Rahmenbedingung für die Studie 3K. Zum Antrag von Julia Giger äusserte sich weiter niemand. In der Abstimmung wurde er sehr deutlich abgelehnt.
Baukommission 3K nimmt Anfang 2022 die Arbeit auf
Nach dem Ja der Bürgerversammlung zum Antrag des Gemeinderates wird nun eine Baukommission 3K eingesetzt, die ein detailliertes Raumprogramm für Restaurant, Saal, Gewerbe- und Wohnflächen erarbeitet, Bedürfnisse und Grösse eines Saals, der Markthalle und eines Marktplatzes abklärt, eine Machbarkeitsstudie und eine detaillierte Grobkostenschätzung in Auftrag gibt und die mittelfristigen finanziellen Auswirkungen auf den Gemeindehaushalt präsentiert.
Im Budget 2022 sind die erforderlichen Kredite für die nächsten Schritte eingestellt, auch 350000 Franken für die Durchführung eines Architekturwettbewerbs.
Drei Varianten mit Kosten zwischen 9,5 und 20 Millionen Franken
Mit diesen Grundlagen sollte ein Variantenentscheid möglich sein, der an einer ausserordentlichen Bürgerversammlung im August 2022 vorgestellt wird. Unterstützt dann die Bürgerschaft den Variantenentscheid des Gemeinderates, kann der Architekturwettbewerb gestartet werden. Weiterverfolgt werden nun also die Variante 2 (Dorfplatz, Markthalle, Restaurant, bestehender Gemeindesaal: 9,5 Mio. Franken), die Variante 2Plus (Dorfplatz, Markthalle, Restaurant, neuer Saal; 13,7 Mio. Franken) und die Variante 3 (Neubau Gesamtareal mit Dorfplatz, Markthalle, Restaurant, neuer Saal inklusive Mantelnutzung; 20 Mio. Franken).
Die Bürgerversammlung hiess ausserdem das Budget 2022 der Gemeinde Sevelen gut.