«Was wäre, wenn – ein Liederabend im Konjunktiv» heisst das Programm von Roman Riklin und Daniel Schaub, bekannt als ehemalige Mitglieder des Trios «Heinz de Specht». Dabei stellt sich die Frage: Sind sie Musiker, Sänger, Geschichtenerzähler, Kabarettisten, Unterhalter? Die Antwort: alles gemeinsam. Zudem unterlegen sie teilweise ihre Liedtexte geschickt mit auf die Leinwand projizierten Bildern und Videos. Ein Erlebnis für Auge, Ohr und Hirn. Ein schönes Beispiel ist der Emoji-Song. Darin besingt Riklin, wie er mit einer Bekannten kommuniziert, indem sie sich gegenseitig per SMS Emojis zuschicken. Die verwendeten Zeichen sehen die Zuschauer auf der Leinwand sekundengenau zum Liedtext eingeblendet.
Ein Lied ist den Katzenvideos gewidmet
In einem anderen Lied macht der Ehemann seiner Frau ein Geständnis, dessen Worte mit Bildern von Verkehrsschildern verdeutlicht werden. Alles deutet auf einen Seitensprung hin – doch die Pointe ist verblüffend und treffend zugleich. Wir wollen sie hier nicht verraten, denn vielleicht möchte ja der eine oder andere Leser, respektive Leserin selber in eine der Vorstellungen des Duos in der Region besuchen, etwa in Lichtensteig (5.3), Altstätten (28.4) oder Vaduz (29.4). Ein Lied ist den Katzenvideos gewidmet, welche die Beiden besonders lieben. Daraus machen sie einen aberwitzigen Spass, indem sie die Möglichkeiten der Videotechnik voll ausschöpfen.
Zu Beginn des Abends sinnieren Riklin & Schaub, wie sie den Auftakt wohl am besten gestalten: Welchen Namen, wie bekleidet (wenn überhaupt), welche Frisuren, welcher Musikstil? – und auch dies schon unterlegt mit passenden und zugleich überraschenden Bildern. Die ersten Lachsalven sind garantiert. Zwischendurch widmen sie sich der Frage, wie viel Applaus sie während ihrer Tournee wohl bekommen und wie viele «Einzelklatsche» es sind. Dass dies gleich konkret mit dem Publikum untersucht wird, versteht sich. Das Ergebnis:
Wir sind Millionäre – Klatschmillionäre.Im Verlaufe des Abends sinnierte das Duo über weitere weltbewegende Fragen. Was wäre, wenn der Vater ein schulisches Arbeitsblatt seines Sohnes über Blutgruppen-Vererbung in die Finger bekommt und daraus Schlüsse zieht? Warum ist eigentlich die Birne gegenüber dem Apfel schlechter gestellt? Was kann man alles machen, wenn man die Konsequenzen nicht scheut? Was wäre, wenn die Beiden als Tatort-Kommissare ermitteln? Köstlich an der Nase herumgeführt wird das Publikum beim Lied über die Stille, wobei Riklin und Schaub die Stille geschickt inszenieren, so dass die Zuhörer nie sicher sein können, wann das Lied zu Ende ist. So passt auch die Zugabe über den «Rest, der immer in einer Tube» verbleibt, zum Ende des Abends.