Seit rund vier Wochen steht in der Gass in Buchs wieder der Wunschbaum, an welchem Bewohnerinnen und Bewohner aus Heimen der Region bescheidene Wünsche aufhängen können. Diese werden dann von Passanten und Interessierten «gepflückt» und erfüllt. Das Interesse ist einmal mehr riesig. Giannina Saxer, Geschäftsführerin des Vereins d’Gass, sagt dazu:
Es ist ein echtes Weihnachtswunder. Der Wunschbaum hat wieder so viele Menschen glücklich gemacht.
412 Wünsche von Institutionen und Bewohnern aus Heimen der Region wurden in den letzten Wochen erfüllt. Der Initiant des Wunschbaums, der Verein d’Gass, ist mehr als zufrieden. «Die Menschen besinnen sich zurück an das, für was Weihnachten eigentlich steht. Nächstenliebe, das Miteinander und das Schenken von Freude, aber auch Dankbarkeit für alles, was man hat.»
Berührende Geschichten vom Wunschbaum
Die Idee des Wunschbaums ist einfach, aber berührend: Menschen können Wünsche, die von Bedürftigen geäussert wurden, vom Baum nehmen, erfüllen und die Geschenke liebevoll verpackt und mit einer Botschaft versehen zurückbringen. Einige der erfüllten Wünsche zeigen, wie sehr diese Aktion Menschen bewegt:
• Ein Kaffee, der verbindet. Eine Bewohnerin eines Altersheims wünschte sich, mit jemandem einen Kaffee zu trinken. Eine 20-jährige Passantin griff zu diesem Wunsch und lud die ältere Dame an den Werdenbergersee ein. Gemeinsam verbrachten sie einen Nachmittag voller Gespräche, der beiden viel bedeutete.
• Ein Gutschein, der überrascht. Ein Wunsch nach einem Friseurgutschein wurde mit besonders viel Grosszügigkeit erfüllt. Die Passantin, die sich um den Wunsch kümmerte, kaufte einen Gutschein für die teuerste Dienstleistung eines Friseursalons. Die Beschenkte war überwältigt und sagte: «Für diesen Betrag kann ich fünfmal zum Friseur gehen!»
• Eine CD, die Hoffnung schenkt. In einem Wohnheim erzählte ein junger Mann kurz vor Weihnachten, dass niemand an ihn denke und er sicher nichts geschenkt bekomme. Sein Wunsch nach einer CD wurde nicht nur erfüllt – er erhielt eine grosse, wunderschön gestaltete Weihnachtsbox voller CDs. Die Botschaft war klar: Doch, jemand denkt an dich.
• Eine Blume, die ein ganzer Strauss wurde. Eine Bewohnerin eines Altersheims wünschte sich nichts weiter als eine Blume. Stattdessen bekam sie einen riesigen Blumenstrauss und zusätzlich eine einzelne Blume – ein Geschenk, das jedem ein Lächeln ins Gesicht zaubert.
Das Weihnachtsfest im wahren Sinne
Das teuerste Geschenk war dieses Jahr gemäss Giannina Saxer wohl eine elektrische Zahnbürste oder das Abo der «Glückspost», was aber für eine ganze Gruppe war. Aber auch diese Anliegen wurden erfüllt.
Die Geschichten vom Wunschbaum in der Gass zeigen, wie kleine Gesten Grosses bewirken können. Sie erinnern daran, dass Weihnachten mehr ist als Konsum: Es geht um das Teilen, die Nächstenliebe und das Beschenken mit Herz.
Einige Geschenke wurden bereits verteilt, andere erreichen die Beschenkten an Heiligabend. «Unser Dank gilt allen, die sich am Wunschbaum beteiligt haben. Ohne diese lieben Passanten, welche die Wünsche erfüllen, wäre die Aktion nicht möglich», so Giannina Saxer.