Der Ziegen- und Bockmarkt in Sargans ist immer ein Höhepunkt für die St. Galler Ziegenzüchter. Er findet immer gegen Ende des Sommers, passend zur Brunftsaison statt. Etwa 350 Tiere in zwölf Rassen konnten hier betrachtet und auch käuflich erstanden werden.
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Die Tiere kamen praktisch aus der ganzen Schweiz. Dies macht auf eindrückliche Weise den Stellenwert dieses Marktes, organisiert durch den kantonalen Ziegenzüchterverband St. Gallen, deutlich.
Mit der Rangierung nach Zuchtziel bemisst sich bekanntlich zugleich der züchterische Wert eines Tieres. Das macht die Sache für die Züchter natürlich interessant. So bewerten die Experten neben den Rassemerkmalen wie Fell und Fellfarbe natürlich vor allem den Körperbau gesamthaft als Format des Tieres, dazu das Fundament, also die Stellung der Gliedmassen.
Seltenere und extensivere Rassen
Ebenso Beachtung finden das Euter bezüglich Form, Grösse und Aufhängung und die Zitzen – deren Länge und Ausrichtung auch im Hinblick auf die Melkbarkeit.
Beim Schöneuterpreis stehen letztere Merkmale im Vordergrund. Das heisst: Diesbezüglich können auch Tiere, die auf den ersten Blick in ihrer Rasse nicht optimal erscheinen, doch noch punkten. In Sargans wurden zudem die schönsten Böcke erkoren. Wobei die Auswahl bei selteneren und zugleich extensiveren Rassen wie der Tauernschecke, den Walliser Grünochten und den Kupferhalsziegen nicht sehr gross war. Schön anzusehen waren diese Tiere im Festzelle hinter der Markthalle hingegen schon.
Fachsimpeln und handeln
Ziegen sind als leichte Tiere bei der Landschaftspflege in steilem Gebiet beliebt, aber auch als Milcherzeuger oder wegen ihres Fleisches. Dennoch schimmert hier deutlich die Leidenschaft für diese eigenwilligen Tiere durch. So erstaunt es weniger, dass sich auch Kinder und Jugendliche durchaus mit dem Ausstellungskatalog beschäftigten und sich die ausgestellten Tiere genau betrachteten. Jeder Tierzüchter und jede Tierzüchterin fängt einmal klein an.
Nicht zuletzt gab der Markt die Möglichkeit, die genetische Vielfalt aufrecht zu erhalten, indem eigene Tiere verkauft und neue der gleichen Rasse hinzugekauft wurden. Selbstverständlich kamen auch Geselligkeit und Kontaktpflege unter Züchterinnen und Züchtern und der kulinarische Genuss nicht zu kurz. So liess es sich nach Herzenslust über die Ziegenrassen hinaus fachsimpeln.