Im Hintergrund stand ein hübscher Weihnachtsbaum, der von den DaZ-Kindern und deren Lehrpersonen geschmückt wurde, und an den Fenstern hängen Lichter und Musiknoten – eine einladende Atmosphäre zum Musizieren und Zuhören.
24 Schulkinder der Schuleinheit Feld meldeten sich im Herbst freiwillig, um auf ihrem Instrument vorzuspielen.
Die Lieder durften frei gewählt und mit dem Musiklehrer oder der Musiklehrerin vorbereitet werden. Dabei spielte es keine Rolle, ob seit einem Monat oder bereits seit mehreren Jahren geübt wurde.
Jedes Kind sollte die Möglichkeit bekommen, sein Können unter Beweis zu stellen.
Stärken und Interessen entdecken
Es ging dabei nicht um Perfektion, sondern darum, gemeinsam etwas Schönes zu schaffen. Den Schülerinnen und Schülern soll ermöglicht werden, an Lernherausforderungen zu wachsen.
Durch das Entdecken und Erleben eigener Interessen und Stärken wird eine positive Einstellung zu Leistung vermittelt.
Es soll möglichst wenig Druck erzeugt werden, damit sich die Kinder wohl fühlen und Mut beweisen können. Und das haben sie, jeden Morgen.
Um 7.40 Uhr starten zwei bis drei Kinder mit ihrem Vorspiel. Die Bühne ist aber auch für Gesangs- oder Tanzgruppen und musizierende Lehrpersonen offen. Das Angebot wird rege genutzt.
Den anderen Kindern ist es freigestellt, ob sie zuhören möchten oder nicht. Wer kein Interesse hat, bleibt einfach draussen.
Der Gong ersetzt die Pausenglocke und lädt zum Zuhören ein und auch interessierte Eltern sind herzlich willkommen.
An der Eingangstür erfährt man, wer an diesem Morgen vorspielt. Es gibt eine einzige Regel: Wer zuhören will, muss leise sein.
Früheres Aufstehen mit Freude
Anfang Dezember sah man ein paar erwartungsvolle, gespannte Gesichter auf den Bänkli vor der Bühne und mit jedem Tag wurden es mehr.
Die Schüler und Schülerinnen nehmen es gerne in Kauf, dass sie früher aufstehen müssen und freuen sich über einen friedlichen, musikalischen Einstieg.
Mit jedem Tag wird das Publikum grösser. Die Kinder sind stolz und ärgern sich nicht über Fehler. Sie freuen sich einfach über Applaus und Lob.
Es braucht kein actionreiches Programm, um Kinder zu begeistern und zu motivieren. Es braucht einen Rahmen, Vorbilder, Ermutigung, Wertschätzung und Vertrauen.
Auch aus Fehlern lernt man etwas. Vielleicht hat jemand zu wenig geübt oder ein Lied ausgewählt, das schwierig war? Die Zeit zum Lernen war zu knapp oder die Nervosität setzte einem zu?
Die gesammelte Erfahrung wird ins nächste Jahr mitgenommen, und es ist zu hoffen, dass im nächsten Dezember an derselben Stelle angeknüpft werden darf – hoffentlich wieder mit so vielen motivierten Kindern, unterstützenden Eltern und Musiklehrpersonen sowie engagierten Lehrpersonen wie in diesem Jahr.