Nicht nur begeisterten sie als virtuose Saitenakrobaten, bei denen der Begriff Weltklasse angebracht ist. Vielmehr reicht ihr Repertoire weit über das traditionelle Genre spanischer Gitarrenklänge hinaus.
Ihr Programm mit dem Namen «Winterabend» lässt ahnen, dass hier auch leise Töne und getragene Melodien für eine melancholische Stimmung sorgen. Doch Dank überraschenden Arrangement und einigen Eigenkompositionen, gepaart mit ein wenig technischer Unterstützung im Bereich Bass und Percussion, ist die musikalische Palette erstaunlich facettenreich. Denn für gemütliche Winterabende braucht es auch das wärmende Feuer. Was wäre da geeigneter als feuriger Flamenco – oder auch rockige Klänge? Ein paar Beispiele gefällig?
Vegetarischer Techno und Flamenco-Klänge
Eines der ersten Stücke war das Weihnachtslied «What Child ist this?», bei dem Alexander Kilian auf der aus Georgien stammenden Panduri (dreiseitige Laute) spielte. Von England ging die Reise nach Andalusien. Und da waren sie schon, die traditionellen Flamenco-Klänge.
Verblüffend sind die Eigenkompositionen des Duos, hörgefällige, zum Teil komplexe Gebilde aus Harmonien und Melodiebögen. Auch Johann Sebastian Bach lässt sich problemlos ins Programm einbauen, ja sogar mit Santana kombinieren.
Und haben Sie schon einmal vegetarischen Techno gehört? Die beiden begnadeten Musiker spannen den Bogen noch viel weiter. Die Frage, was Musik ist und wo sie her kommt führt sie ins Universum. Eine Tonaufnahme der NASA vom Marswind inspirierte sie zu einer besonderen Komposition: Space-Musik also.
Brillantes und köstliches Potpourri zum Schluss
Schliesslich brachten die zwei bekannten Kompositionen «Oblivion» und «Libertango» des Argentiniers Astor Piazzolla die Zuhörer wieder zurück in die irdische Sphäre. Hier folgten unter anderem das von der Flüchtlingssituation in Griechenland angeregte Werk «Biloved Europa» sowie Viva la Vida von Coldplay und eine Anlehnung an den Hip Hop.
Jan Pascal und Alexander Kilian boten auch einen speziellen «Service», indem sie humorvoll die Geschichten hinter den Stücken erläuterten.
Den fulminanten Schlusspunkt setzten sie mit einem musikalischen Feuerwerk, einem Potpourri aus Flamenco-«Hits», in welchem sogar ein paar Takte Wienerwalzer Unterschlupf fanden: einfach brillant und köstlich zugleich.