Eine Drachengeschichte: Gelebtes Mittelalter als Kindermusical aufgeführt | W&O

21.11.2022

Eine Drachengeschichte: Gelebtes Mittelalter als Kindermusical aufgeführt

Die 5. Klasse Kappeli spielte die Geschichte eines Drachens, der die Werdenberger in Angst und Schrecken versetzte.

Von PD
aktualisiert am 28.02.2023
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Im Kindermusical «Die Markus Saga – Eine Drachengeschichte» machte sich eine Gemeinschaft von Treuen, bestehend aus zwei Rittern, einem Mönch, einem Araber und ei­nem Bauernmädchen, auf die Reise zum Drachenloch Vättis, um die Werdenberger von ei­nem Drachen zu befreien. Mit «Die Markus Saga» hat Marcel Umberg für die 5. Klasse der Schule Kappeli ein besonderes Stück geschrieben, welches bereits einmal 2014 uraufgeführt wurde und nun eine Neuauflage feiern durfte. «Einst lebte im Mittelalter die Gemeinschaft der Werdenberger, als droben auf dem Schloss die verwöhnten Damen und Herren ein feudales Leben führten und im Städtchen Werdenberg Bauern und Handwerker in tiefster Armut ihr Dasein fristeten», lauteten die einführenden Worte des Autors. Gezeigt wurde das Kindermusical am Donnerstag und Freitag, jeweils am Nachmittag und am Abend in der Aula Flös. Am Dienstag, 22. November, findet um 9.30 Uhr eine Zusatzvorstellung statt.

Begeisterung für Sagen und Legenden

Die moderne, cineastische Inszenierung, die liebevoll ausgesuchten Kostüme, die passende Musik und der grossartige Gesang der Kinder zeigten, dass auch junge Menschen sich für Sagen und Legenden begeistern lassen. So steht der Drache für das Böse und das Bauernmädchen, welches zuerst als Opfer dargestellt wurde, wird zur Kämpferin und nicht jeder Ritter erweist sich schliesslich als tapfer genug, auch gegen den Drachen zu kämpfen. [gallery columns="2" ids="29227,29226,29228,29229" link="file"] Auch der Auftritt der Waldgeister sowie die tänzerischen Fähigkeiten der insgesamt 24 Mitwirkenden vermochten zu überzeugen. Kudos auch an die Praktikantin Ameli Wahl, die im Backstagebereich alle Fäden zog und das Stück perfekt orches­trierte. Das Publikum liess sich gerne in eine unbekannte Welt entführen. Im Stück entstand eine Epoche, als es im Vättner Drachenloch, also zuhinterst im Taminatal, der überlieferten Sage nach wirklich einen Drachen gab, welcher sein Unwesen in der ganzen Region trieb.

Mit regionalen Überlieferungen gemischt

Spannend war auch die Inszenierung, denn Marcel Umberg mischte die Nibelungensage «Siegfried der Drachentöter» mit regionalen Überlieferungen. Darüber hinaus kam auch eine gehörige Portion Fantasyrittertum mit «Herr der Ringe»-Vibes nicht zu kurz. Und so standen die Kinder selbstbewusst auf der Bühne und sangen vom «schönsten Städtchen der Welt», von ihrem Leben als Bauern und der bitteren Armut. Dann wurden sie durch das verheerende Wirken des Drachens erschreckt, mussten die Toten und Verletzten bergen und erhofften sich Hilfe von den Herrschaften auf dem Schloss.

Ein Zauberer, ein Mönch und zwei Ritter

Doch diese übertrugen die Aufgabe, den Drachen zu finden und zu töten, grosszügig einer Gruppe nicht ganz Freiwilliger. Dass dabei ein orientalischer, «vermeintlicher» Zauberer und ein franziskanischer Mönch für allerlei Wirbel sorgten, passte wunderbar zur Geschichte. Auch das sogenannt «starke Geschlecht», vertreten durch zwei Ritter, zeigte sich nicht nur von der mutigen Seite. Dafür entpuppte sich das anfänglich in Fesseln mitgeführte Bauernmädchen als stärkstes der Truppe. Und so kam es, wie es kommen musste, dass am Schluss das Gute über das Böse siegte, der Drache besiegt wurde. Als die Gemeinschaft der Treuen wieder zum Schloss zurückkam, mussten die beiden Ritter ge­geneinander kämpfen, um auszumachen, wer um die Hand der bezaubernden Grafentochter anhalten darf. Am Dienstag, 22. November, findet um 9.30 Uhr eine Zusatzvorstellung statt.