«Das Fischerei-Jahr 2024 verlief nahezu ohne Zwischenfälle», sagte Vereinspräsident Patrick Rutz, Präsident des Fischereivereins Obertoggenburg (FVOT) am Samstag in der Propstei. Zwar kam es zu vier lokalen Gewässerverschmutzungen, aber dank des sofortigen Meldens der Ereignisse und des vorbildlichen Eingreifens konnten Schäden an den Gewässern und Organismen verhindert werden. Ein Fischsterben wurde nicht festgestellt.
Die Sommermonate waren deutlich weniger heiss und trocken als in den Vorjahren. So wurde einzig Mitte August in der Thur zwischen Unterwasser und Alt St. Johann ein Abfischen nötig. Mehrere Vereinsmitglieder siedelten in vier Einsätzen insgesamt 830 Forellen und 6 Äschen in wasserreicheren Gewässern um und retteten sie damit vor dem Tod.
Sechs Forellen mit über 50 Zentimeter Länge
Präsident Patrick Rutz lobte das Engagement der Eingreiftruppe sowie auch die nachhaltige Fischerei der 220 Vereinsmitglieder:
In den warmen Sommermonaten wurde im Vereinsgebiet deutlich weniger gefischt – das zeigen die Fangstatistiken. Damit schonen wir die Fische und setzen sie in dieser Zeit keinem zusätzlichen Stress aus.
Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 730 Fische gefangen, davon 724 Bachforellen. Der grösste Fang gelang einem Fischer, der eine «56er-Forelle» landen konnte. Zudem wurden fünf weitere kapitale Fische mit einer Länge von über 50 cm gefangen. Das Verhalten der Fischer an den Gewässern war beispielhaft: Die 23 Fischereiaufseher absolvierten über 200 Kontrollgänge und mussten dabei keinerlei Frevel feststellen.
«Angelroute»-App ersetzt Fangbuch
Der digitale Fortschritt hält auch im Fischereiverein Einzug. Der Vorstand hat beschlossen, die Handy-App «Angelroute» einzuführen. «Die App ist in Deutschland, Österreich und der Schweiz schon in mehreren Vereinen Standard. Sie soll künftig das Fangbuch ersetzen und bietet viele Vorteile», führte Patrick Rutz aus.
Die bequeme Erfassung gefangener sowie zurückgesetzter Fische, die einfachere Kontrolle der Fischer und der deutlich geringere Aufwand beim Verkauf von Gästekarten sind nur einige Beispiele dafür.
Die App wird dieses Jahr von Aufsehern und Obmännern getestet, ab 2026 soll sie allen Fischerinnen und Fischern auf freiwilliger Basis zugänglich sein. Die Pachtgewässer im Kanton wurden ab 2025 neu vergeben und der FVOT hat die Pachtverfügungen für die bisherigen Gewässer erneut bis 2032 erhalten.

Die einzige Neuerung betrifft die Handhabung beim Aussetzen von Jungfischen. Künftig soll ein Besatz nur noch in Gewässern erfolgen, in denen die natürliche Reproduktion nur ungenügend funktioniert, wie der kantonale Fischereiaufseher Christoph Mehr im Detail ausführte.
An der HV trat Walter Rohner nach langjähriger Vereinstätigkeit zurück. Er gehörte seit 2004 dem Vorstand an, war zuerst für die Busbetreuung zuständig und danach als Kassier tätig. Er wurde zum Ehrenmitglied ernannt, Enrico Grisendi ist neu Kassier.