Vielleicht bewahren auch Sie zu Hause in einer Schmuckschatulle goldene Hals- oder Armkettchen, Uhren und Ohrringe auf, die eigentlich viel zu selten getragen werden. Vielleicht besitzen Sie aber auch Goldzähne, -barren, -münzen oder gar Diamanten, für die Sie einfach keine Verwendung finden. Da kommt der Aufruf «Machen Sie Ihr Altgold zu Geld» oder «Das meiste Geld fürs alte Gold» doch gerade recht. Oder?
Diesen Rat zu befolgen, ist kein Ding der Unmöglichkeit – das wissen jedoch auch die betrügerischen Goldhändlerinnen und Goldhändler, von denen in diesem Artikel ausschliesslich die Rede ist. Wie Schneider bereits erwähnt hat, gibt es nebst diesen natürlich auch vertrauenswürdige Händlerinnen und Händler, die ihrer Kundschaft faire und ehrliche Angebote machen.
Doch es sind nun mal nicht alle so – und weil nicht nur das Problem, sondern mit ihm auch die Betrugsmasche bereits «uralt» ist, gehen die Goldschwindler teilweise sehr dreist vor.
Auch im Sarganserland sind Fälle bekannt, bei denen Vertrauen schamlos ausgenutzt, die Kundschaft überrumpelt und in vielerlei Hinsicht rücksichtslos behandelt worden ist. Die Betroffenen möchten zwar aus diversen Gründen anonym bleiben – ein Ehepaar schildert seine Erfahrung. Nicht zuletzt, um anderen ähnliches Leid zu ersparen.
Doch der betrügerische Händler kam tatsächlich zurück. Allerdings nicht in erster Linie, um seine Schuld zu begleichen, sondern vor allem, um sich noch mehr teure (Sammler-)Stücke aus der Wohnung für einen Schnäppchenpreis zu erhaschen.
Darauf ging das Ehepaar nicht ein, der zweite Besuch endete in einer lautstarken Diskussion. Angesprochen auf ihren Schmuck, den Frau M. nun zurückhaben wollte, hiess es vonseiten des Händlers bloss, dass dieser bereits verkauft sei – wohl zu einem beachtlich höheren Preis, als er noch vor wenigen Stunden selbst dafür bezahlt hatte.
Der Goldhändler liess nicht mit sich reden, legte den versprochenen Restbetrag auf den Tisch, dort, wo die Schmuckstücke gelegen hatten, und ging.
Vorsicht geboten bei dubiosen Anzeigen
Der Betrug beim Goldankauf, wo den Verkäuferinnen und Verkäufern von edlen Schmuckstücken verlockende Offerten, die sich allerdings weit unter dem Marktpreis bewegen, unterbreitet werden, ist laut Florian Schneider ein «uraltes Problem». Der Polizeisprecher bei der Kantonspolizei St. Gallen kennt die beliebte Masche der unehrlichen Goldhändler – viel Geld, das schnell und bar auf den Tisch gelegt wird – und weiss, dass diese leider heute noch immer funktioniert. Schneider rät, gar nicht erst auf dubiose Anzeigen zu reagieren. Seien dies nun Inserate in verschiedenen Medien oder die bekannten Flyer, die im Briefkasten liegen und unter der Windschutzscheibe klemmen. Der Polizeisprecher hält fest:Hat man tatsächlich Gold, das man verkaufen will, sollte man den Weg zu einem zuverlässigen Goldhändler auf sich nehmen und das Geschäft über diesen abwickeln.Und, ganz wichtig, «auf jeden Fall Anzeige erstatten», wenn man trotzdem übers Ohr gehauen worden ist.