Was braucht es, um einen grossen Betrieb zu führen? Reichen Rechnen und Budgetgenauigkeit aus? Oder braucht es nicht auch gute Organisation, Kommunikation, Information und Führung? Genau diese vier Aspekte werden im externen Bericht aber als Defizite benennt, sind also unter dem jetzigen Schulratspräsidium ungenügend.
Die öffentliche Schule ist keine private Firma, wo der Patron nach Belieben schalten und walten kann. Leute in gewählten Ämtern können und sollen wir abwählen, wenn sie ihrem Auftrag nicht genügen und wie hier die Schule nach nur vier Jahren in eine äusserst schwierige Lage bringen. Die Volksschule hat so schon genug Herausforderungen.
Wie will die amtierende Schulratspräsidentin in den kommenden Jahren eine Schule erfolgreich – zum Nutzen der Kinder und Jugendlichen – führen, wenn in der Oberstufe mehr als ⅔ der Lehrpersonen Kritik an deren Amtsführung üben und ihren Rücktritt fordern? Und Sie können mir glauben: Bis eine Lehrerschaft so offen und öffentlich zu ihrer Kritik steht, braucht es sehr viel. Da ist das Fass am Überlaufen.
Die «Weichspülung» des externen Berichts durch den Gemeinderat, wo zuerst die Kritiker kritisiert wurden, zeugt mehr vom Kollegialitätsprinzip als davon, das Problem bei der Wurzel zu packen.
Die Seveler Schule braucht eben nicht Kontinuität an der Spitze in einen wahrscheinlich noch grösseren Schlamassel, sondern eine Neuausrichtung. Der Zeitpunkt ist jetzt in Zusammenarbeit mit der neu aufzubauenden Schulkommission perfekt für einen Neuanfang. Wir haben eine Wahl!
Julia Giger, Lehrerin,
Chirchgass 2, Sevelen