Im Januar des Kriegsjahres 1942 wurden in der ganzen Schweiz fühlbare Einschränkungen im Verbrauch von Elektrizität angeordnet. Energie wurde zur Mangelware, und Sparen war angesagt. In dieser für die Bevölkerung kritischen Lage befand sich auch das EW Buchs.
Denn für die im Verteilnetz in den letzten anderthalb Jahren erstellte grosse Zahl von Neuanschlüssen wurde die Leistungsfähigkeit des EW-Betriebs bis zur äussersten Grenze ausgenützt. Auch war die bisherige Druckleitung zum Maschinenhaus zu klein.
Dazu gehörten eine Wasserfassung im Tobelbach, eine Hangleitung von der Tobelbrücke nach Vorderberg, ein Ausgleichsweiher auf Vorderberg und eine Druckleitung vom Vorderberg bis zum Maschinenhaus Tobeläckerli.
Die Druckleitung stellt die Verbindung zwischen dem Ausgleichsbecken und dem Maschinenhaus dar. Die im Jahr 1942 eingesetzten Schleudergussröhren nahmen von oben nach unten von 400 auf 350 Millimeter im Durchmesser ab. Infolge des Drucks nahm die Wandstärke der Rohre von 8 Millimeter oben auf 30 Millimeter beim Maschinenhaus zu. Die einzelnen Rohre hatten eine Länge von fünf Metern und wurden auf Betonfundamente aufgelagert.
Als Schutz gegen Beschädigungen wurde die Leitung in einen Graben verlegt und überdeckt. Beim Maschinenhaus wurden die notwendigen Anschlüsse an die Maschinen und Abschlussorgane zur Trennung des Bachwassers und des Trinkwassers eingebaut.
Die zeitraubenden Arbeiten am Ausgleichsbecken und der Druckleitung forcierte man durch Tag- und Nachtbetrieb. Am 9. Dezember konnte das Ausgleichsbecken fertiggestellt werden. Die aufwendige Arbeit forderte allerdings ein Todesopfer, als ein Mitarbeiter bei Ausschalungsarbeiten am Becken sechs Meter in die Tiefe stürzte.
Am 17.Dezember erfolgte die Inbetriebnahme der neuen Anlage. Infolge Materialverteuerung und Heraufsetzung der Arbeitslöhne bewilligte die Bürgerschaft einen Nachtragskredit von 300 000 Franken.
Während des Baus mussten zahlreiche Schwierigkeiten überwunden werden, wie Arbeitermangel (infolge Aktivdienst während des Krieges), die Beschaffenheit des Untergrundes beim Ausgleichsbecken und dann noch die Bereitstellung von 770 Tonnen Zement.
Diese konnten erst nach Fürsprache des damaligen Gemeindeammanns Dr. Johann Jakob Schwendener in Bern und nach Intervention von Bundesrat Stampfli und Ständerat Löpfe-Benz freigemacht werden. Während den Bauarbeiten hielt der damalige Buchser Fotograf Fritz Müller das Geschehen mit der Kamera fest.