Am letzten Donnerstag lud das Frauenforum des Pfarreirates Buchs-Grabs engagierte Frauen verschiedener Kulturen und Religionen aus der Region zu einem Austausch ein. «Das Frauenforum dient seit vier Jahren als Plattform für Austausch und Vernetzung», so die Moderatorin. Mit genau diesem Ziel fand der Anlass im einladend dekorierten Pfarreisaal statt.
Unter den Gästen waren Frauen der katholischen Seelsorgeeinheit Werdenberg, evangelische Frauen Grabs-Gams, orthodoxe und hinduistische Frauen aus der Region sowie muslimische Frauen aus Buchs. In Kurzvorträgen stellten sie ihre Aktivitäten und Angebote ihrer Gemeinschaften vor und beantworteten in der anschliessenden Podiumsdiskussion einige Fragen zu ihren Organisationen und ihrem Glauben. Zum Schluss luden die Organisatorinnen zum persönlichen Austausch beim Apéro ein.
Förderung der Gemeinschaft
Wie am Frauenforum zu vernehmen war, haben die vorgestellten Aktivitäten und Angebote, unabhängig von der Kultur und Religion, dasselbe Ziel: Vernetzung und Förderung der Gemeinschaft. Das «Frauenfrühstück mit Referat» des Frauenforums, das planmässig nächstes Jahr Ende Februar erneut stattfinden wird, hatte dieses Jahr einen vollen Erfolg verzeichnet. Über 120 Frauen verschiedener Kulturen und Religionen kamen zusammen zu einem gemeinsamen «Zmorge» mit leckerem Buffet, spannendem Referat und herzlichem Austausch. Die katholischen Frauen sind in den lokalen Frauengemeinschaften sowie in verschiedenen Gremien wie Kirchenverwaltungsrat, Pfarreirat, GPK vielseitig engagiert.
Die evangelischen Frauen stellten ihre Aktivitäten in einem kurzen Theaterstück vor. Alle zwei Wochen treffen sie sich zu einem «Huuskreis», wo sie gemeinsam über den Glauben sprechen, singen, Texte aus der Bibel diskutieren, hinterfragen und wertvolle Erkenntnisse daraus in den Alltag mitnehmen. Des Weiteren organisieren sie Frauenwochenenden und Kreativabende.
Die Vertreterin der orthodoxen Frauen stellte insbesondere den «Kreis der Serbischen Schwestern» und dessen Tätigkeiten vor. Sie sprach über die von Frauenchören begleiteten orthodoxen Liturgien und ihre Religion im Allgemeinen, die hier weniger bekannt ist als andere christliche Religionen.
Kultur pflegen und mit Glauben auseinandersetzen
Zwei junge Frauen berichteten über das vielseitige Engagement der Hindu-Frauen in der Region. Sie arbeiten beispielsweise als Tamilisch-Lehrerinnen, pflegen ihre Kultur, Gemeinschaft und Religion durch tamilischen Tanz und wirken in Jugend- und Frauenvereinen. Sie betonten, dass es insbesondere unter den Jungen immer mehr aktive Frauen in den Vorständen gebe.
Die Bosniakisch muslimischen Frauen referierten am Anlass über ihr Wirken in der Region und über ihren Kultur- und Tanzverein «Kud Zlatni Ljiljani Buchs». Besonders betont wurde der Wert des Vereins für das Gemeinschaftsgefühl und den Zusammenhalt mit anderen Kulturen. Sie organisieren Ausflüge, präsentieren ihre Aktivitäten in sozialen Medien und setzen sich mit ihrem Glauben auseinander.
Für die Frauen steht ihr Engagement in der Gesellschaft eng im Zusammenhang mit ihrem Glauben, der ihnen Kraft gibt und ein Gefühl der Verbundenheit. Sie setzen sich ehrenamtlich ein für die Gemeinschaft, die Erhaltung ihrer Kultur, Traditionen und ihres Glaubens sowie für interkulturelle Vernetzung. Wie der gelungene Anlass verdeutlichte: Glaube verbindet. Miteinander und füreinander, unabhängig von der Religion.