Erfolgsautorin Doris Röckle-Vetsch: «Es braucht auch ein Quäntchen Glück» | W&O

05.02.2023

Erfolgsautorin Doris Röckle-Vetsch: «Es braucht auch ein Quäntchen Glück»

Doris Röckle-Vetsch, aufgewachsen in Buchs, veröffentlicht am 23. Februar den historischen Kriminalroman «Der Tod in den Gassen von Konstanz».

Von armando.bianco
aktualisiert am 28.02.2023
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Der neue historische Kriminalroman der in Buchs aufgewachsenen und in Vaduz lebenden Autorin ist ihr zweites Werk im Verlag Emons. Bereits ihr erstes Buch aus diesem Genre mit dem Titel «Die Wehmutter vom Bodensee» wurde vom 1984 in Köln gegründeten Unternehmen verlegt, und das mit überaus grossem Erfolg.

Sie schreibt in der obersten Liga

Mittlerweile gehört Doris Röckle-Vetsch zur oberen Liga der Autorenschaft im deutschsprachigen Raum. Den Weg dazu geebnet haben die zwischen 2016 und 2022 publizierten historischen Romane, welche für Aufsehen und hohe Verkaufszahlen sorgten. Lange Zeit widmete sie ihre schreiberische Leidenschaft ganz der Mystik des Alpenrheintals und seinen Burgen, so entstanden fünf Bücher in Serie. Tausende Stunden hat sie in die Recherche der jeweils rund 500 bis 600 Seiten dicken Werke investiert. Sie sagt:
Ich selbst lese aber gar keine historischen Romane, dafür Krimis haufenweise.
Dieses Faible war der Grund, sich neu dieser Sparte zu widmen. Ihr zweiter Krimi kommt am 23. Februar auf den Markt, ziemlich genau zwei Jahre nach dem Erstling.

Die Schriftstellerei ist ein «knallhartes Business»

Durch ihr neues Werk «Der Tod in den Gassen von Konstanz» erhofft sich Doris Röckle-Vetsch viel Aufmerksamkeit. Gute Schreibarbeit sowieso, Präsenz in digitalen und analogen Kanälen und ein gutes Team im Hintergrund sind dafür unerlässlich. «Aber», ist sich die Autorin bewusst, «für den Erfolg braucht es manchmal auch ein Quäntchen Glück». Die Schriftstellerei bezeichnet die Buchserin, die hauptberuflich als medizinische Praxisassistentin tätig ist, als «knallhartes Business». Stimmen die Verkaufszahlen nicht, sinken Wertschätzung und Interesse der Herausgeber rasch. Zudem ist die Konkurrenz enorm. Verlage und Agenten – Letztere sind die eigentlichen Türöffner auf dem Weg vom Schreibtisch ins Verkaufsregal – werden regelrecht überschwemmt von Manuskripten von Menschen, die sich und ihre Ideen in Buchform verwirklichen möchten.
 Die Autorin mit Buchser Wurzeln an einer ihrer Lesungen.
Die Autorin mit Buchser Wurzeln an einer ihrer Lesungen.
Bild: Nils Vollmar
Für einen historischen Kriminalroman wendet man zwar ebenfalls sehr viel Zeit auf, aber deutlich weniger als für einen Mittelalter-Roman, so die erfahrene Autorin, denn die Recherchearbeiten bei Krimis sind weniger umfangreich.

Korrekt und unterhaltsam zugleich

«Ein Krimi sollte auch nicht mehr als 350 bis 400 Seiten haben», formuliert sie die Erwartung der Verlage. Sie empfindet es generell als anspruchsvoll, geschichtlich korrekt zu schreiben und dabei noch unterhaltsam und kreativ zu bleiben. Aus persönlichen Kontakten weiss die Autorin, dass ihre Leserschaft etwa 30 Jahre und älter ist. Ein grosser Teil der Kundschaft im Segment der Mittelalter-Romane seien Frauen, wie persönliche Rückmeldungen zeigen. «Jüngere Menschen sind mit historischen Themen schwierig zu erreichen». In dieser Alterskategorie sind derzeit Fantasy-Romane angesagt.
 Das neue Werk von Doris Röckle-Vetsch.
Das neue Werk von Doris Röckle-Vetsch.
Bild: PD

Sie will den Schritt in die Neuzeit wagen

Mit Blick in die Zukunft ist ihr Elan ungebrochen. Der dritte historische Kriminalroman ist bereits produziert, das Publikationsdatum aber noch nicht fixiert. Zudem hat sie ein fünfzigseitiges Manuskript eingereicht, die Geschichte handelt am Arenenberg und dreht sich um Hortense Eugénie Cécile de Beauharnais, Königin von Holland und Mutter des Kaisers Napoleon III. Der Arenenberg, ein Schloss auf einer Anhöhe gegenüber der Insel Reichenau, beherbergt das Napoleonmuseum. «Reizen würde mich auch ein Krimi oder eine Krimiserie, die in der Neuzeit spielt, mit Liechtenstein als Schauplatz.» Mysteriöse Machenschaften Das Buch «Der Tod in den Gassen von Konstanz» handelt im Jahr 1327. Protagonistin der Handlung ist darin einmal mehr Hanna, eine charakterstarke Frau, die man schon aus früheren Werken von Doris Röckle-Vetsch kennt. Während zwei Morde die Hafenstadt in Atem halten, wird die junge Hebamme ins Haus des Tuchhändlers Eberlin gerufen. Dessen hochschwangere Frau Martha berichtet von der seltsamen Veränderung ihres Gatten, der, so die Vermutung, in mysteriöse Machenschaften verstrickt ist. Hanna versucht mit Eifer, Licht ins Dunkel zu bringen, und muss schon bald erkennen, dass sie es mit gefährlichen Männern zu tun hat, die bereit sind, bis zum Äussersten zu gehen. Doris Röckle, «Der Tod in den Gassen von Konstanz», Taschenbuch, 320 Seiten, ISBN 978-3-7408-1524-0