Ergreifende Klänge an der Finissage: «Zwischen Apokalypse und Wirklichkeit» geht zu Ende | W&O

05.12.2021

Ergreifende Klänge an der Finissage: «Zwischen Apokalypse und Wirklichkeit» geht zu Ende

Mit Auszügen aus dem Brahms Requiem ging am Freitag die Ausstellung «Zwischen Apokalypse und Wirklichkeit» in der Herz-Jesu-Kirche in Buchs zu Ende. Sechs Wochen lang schmückten zehn farbkräftige und markante Bilder aus dem Schaffen des Liechtensteiner Künstlers Martin Frommelt die grauen Betonwände des Innenraums.

Von Heidy Beyeler
aktualisiert am 28.02.2023
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«Apokalypse» war für viele am Anfang der Ausstellung ein Wort, mit dem Angst und Schrecken verbunden wurde. Aber Apokalypse bedeutet nicht Untergang, wie Pfarrer Erich Guntli betonte, sondern Übergang, das Dazwischen oder Intermezzo, wie man in der musikalischen Sprache sagt. Von Gott kommen wir, zu Gott gehen wir. Die Apokalypse ist die Zeit dazwischen, also unsere Wirklichkeit, die manchmal apokalyptische Züge annehmen kann, wie der Organisator der Ausstellung Ottmar Hetzel weiter ausführte. Wir leben in einer Krisenzeit, die uns alle in einer unbekannten Weise herausfordert.

Sich mit dem Leben und Glauben auseinandersetzen

Während der Ausstellung war Zeit, sich mit dem eigenen Leben und Glauben auseinanderzusetzen, in die Bilder einzutauchen, sie von Musik unterschiedlichster Stilrichtungen beleuchten zu lassen. Gelegenheit, sich seinen Ängsten zu stellen und aus dem Schreckensbuch Apokalypse ein Buch der Hoffnung werden zu lassen.

So auch bei der Finissage: Beide Kirchenchöre hatten sich zusammengeschlossen und unter der Leitung von Ulrich Zeitler Teile des Brahms Requiems einstudiert. Diese kombinierte der Kirchenmusiker mit den «Vier ernsten Gesängen» von Brahms, vorgetragen vom Bariton Israel Martins dos Reis. Mit seiner warmen, weichen Stimme erfüllte er den Kirchenraum im Wechsel mit dem vollen strahlenden Klang der Chöre.

Eindrücklich endete die Finissage mit den besinnlichen, ergreifenden Klängen von Rheinbergers «Abendlied», das die Chöre nach den herzlichen Dankesworten von Martin Frommelt noch einmal wiederholen mussten.

Abend mit Caroline Capiaghi wird nachgeholt

Wer noch eine Zugabe möchte oder die Ausstellung verpasst hat, bekommt dazu am 8. Januar 2022 um 20 Uhr noch eine Gelegenheit. Dann wird der Abend mit der Buchser Märchenerzählerin Caroline Capiaghi zum Thema «Die Frau und der Drache» nachgeholt, der leider abgesagt werden musste.

Die Besucher waren begeistert von den hochstehenden künstlerischen Beiträgen und der Wirkung, die die Bilder von Martin Frommelt im Kirchenraum der Herz-Jesu Kirche Buchs entfalteten. Zwischen 30 und 120 Besucher nahmen an den verschiedenen Anlässen teil, darunter auch viele Liechtensteiner, die die Katholische Kirche in Buchs neu für sich entdeckten. (pd)