«Mit einem Wähleranteil von 46 Prozent bei den kantonalen Wahlen 2024 darf sich die SVP in der Gemeinde als klar wählerstärkste Partei bezeichnen», schreibt die Ortspartei in einer Medienmitteilung. Als politisch relevante Kraft würde sie deshalb sehr gerne Verantwortung im Gemeinderat übernehmen und die Anliegen der Bevölkerung in die Arbeit des Gemeinderats einbringen.
Aus Sicht der Ortspartei musste der Gemeinderat in der vergangenen Legislatur Misserfolge verzeichnen: Mit dem Kredit über 1.45 Millionen Franken für den Dorfplatz Wildhaus habe der Gemeinderat der Bevölkerung ein Projekt vorgelegt, das an der Praktikabilität für die betroffenen Anspruchsgruppen zweifeln liess. Mit 69 Prozent Nein-Stimmen erteilte die Stimmbevölkerung dem Projekt im Jahr 2022 eine deutliche Abfuhr.
Mangelnde Kommunikation
Für Unverständnis in der Bevölkerung habe auch das Thema Altersheim geführt. Der Gemeinderat verkündete im Jahr 2022 die Schliessung des Altersheims «Bellevue» in Wildhaus, wobei unter anderem die knappe Kommunikation des Gemeinderats die Gemüter erhitzte. Der Gegenwind aus der Bevölkerung gegen die Schliessung war offenbar zu stark, so dass der Gemeinderat einige Wochen später zurückrudern und den Entscheid wieder rückgängig machen musste. Auch beim Altersheim «Horb» in Alt St. Johann führten zahlreiche personelle Veränderungen in den letzten Monaten dazu, dass rund um das Thema Altersheim bis heute keine Ruhe einkehren konnte. «Diese Vorfälle rücken ein schlechtes Licht auf den Gemeinderat, welcher die politische Verantwortung dafür trägt», schreibt die SVP Wildhaus-Alt St. Johann.
Am 22. September finden die Gesamterneuerungswahlen der politischen Gemeinde statt. Trotz der Ankündigung, dass alle fünf Mitglieder des Gemeinderates für eine weitere Amtsdauer kandidieren, wird die SVP Ortspartei mit Ramona Huser ins Rennen um einen Sitz im Gemeinderat steigen. Mit ihr habe die SVP eine optimale Kandidatin finden, die insbesondere die landwirtschaftlichen Themen sowie die Anliegen der klar wählerstärksten Partei im obersten Toggenburg in die Arbeit des Gemeinderates einbringen könnte.
Huser muss sich gegen Bisherige behaupten
Bei den Gesamterneuerungswahlen werden die drei Mitglieder des Gemeinderates gewählt, welche zusammen mit dem Gemeinde- und Schulratspräsidium den fünfköpfigen Gemeinderat für die Legislatur 2025 bis 2028 bilden. Trotz der Wiederkandidatur von allen fünf Mitgliedern des Gemeinderates steigt die SVP Wildhaus-Alt St. Johann mit Huser ins Rennen um einen Sitz im Gemeinderat, wobei sie bei einer erfolgreichen Wahl aus dem Schulrat austreten würde, heisst es abschliessend.
Über die Kandidatin
Ramona Huser ist 41 Jahre alt, verheiratet und Mutter von vier Kindern. Zusammen mit ihrem Mann betreibt sie einen Landwirtschaftsbetrieb und sei daher als Bäuerin mit den Anliegen und Herausforderungen der Landwirtschaft bestens vertraut, die im heutigen Gemeinderat von Wildhaus-Alt St. Johann trotz Wichtigkeit nicht vertreten seien, schreibt die SVP Ortspartei. Seit vier Jahren ist Huser im Schulrat der Gemeinde und kenne daher die Arbeit in den Gemeindebehörden.
Durch ihre mehrjährige Tätigkeit auf der Gemeindeverwaltung Krinau, sei sie mit dem Verwaltungsapparat vertraut. Heute ist Ramona Huser als Verwaltungsratsschreiberin und Buchhalterin der Forstbetrieb Obertoggenburg AG tätig. Dank ihrer zahlreichen freiwilligen Engagements kenne sie die Themen und Anliegen, welche die Bevölkerung beschäftigen.