Der Verein Werdenberger Wirtschaftsorganisation (WWO) und das Berufs- und Weiterbildungszentrum Buchs Sargans (BZBS) haben gemeinsam den Werdenberger Berufsbildner Award WBB initiiert. Jedes zweite Jahr wird aus dem Kreis der Unternehmen, die Mitglieder des WWO sind, eine Berufsbildnerin oder ein Berufsbildner mit dem Preis ausgezeichnet.
Dabei gibt es zwei Kategorien: Betriebe mit ein bis fünf Lernenden und Betriebe mit sechs oder mehr Lernenden. Erstmals findet die Verleihung am 5. September statt.
Personen, welche die formalen Bedingungen erfüllen, kommen in einen Bewertungskreislauf der Jury. Diese nominiert zwei Personen, die für den Titel Berufsbildner des Jahres in Frage kommen, beurteilt sie und legt an einer Sitzung den Gewinner fest.
Aus den Lernenden werden die begehrten Fachkräfte
Das Gremium hat sich zum Ziel gesetzt, für Berufsbildnerinnen und Berufsbildner eine Anerkennung für die Arbeit im Bereich der Berufsbildung zu schaffen, heisst es in einer Medienmitteilung. Eine gute Berufsbildung als Basis erachtet man als wichtig, um künftig gut ausgebildete Fachkräfte in der Region zu haben. Dafür brauche es Menschen, die bereit sind, ihr Wissen weiterzugeben, und die gerne mit Lernenden arbeiten. Diese Leistung soll mit dem WBB Award gefördert und ausgezeichnet werden. Der WBB Award hat das Ziel, das Engagement einzelner Berufsbildnerinnen und Berufsbildner für die Ausbildung von Lehrlingen stärker zu honorieren und herausragende Leistungen, die in einem Betrieb zu ausgezeichneter Berufsbildung führen, heisst es in der Medienmitteilung weiter.Die Unterlagen können online eingereicht werden
Sowohl Lernende als auch Betriebsinhaber oder Geschäftsführer sowie alle Mitglieder des WWO können die in ihrem Betrieb verantwortlichen Berufsbildner anmelden beziehungsweise nominieren. Die Vorschläge müssen via Meldeformular auf der Internetseite www.berufs bildner-award.ch zuhanden des Jurypräsidenten eingereicht werden. Erwartet wird eine schriftliche Begründung der Nomination sowie eine Kurzbiografie der vom Absender vorgeschlagenen Person. Die Teilnahmebedingen, Partner und weitere Aspekte werden auf der Internetseite dargelegt.Die Kriterien der Award-Jury
Die Jury besteht aus Präsident Peter Keller-Giger, Leiter Grundbildung/Prorektor BZBS; Sandra Tremp, kantonales Bildungsdepartement, Amt für Grundbildung, Berufsfachschulleiterin; Reto Hendry, Vertreter der Wirtschaft, ehemaliger Ausbildungsleiter der Firma Merck; Susanne Schulz, Geschäftsinhaberin und Präsidentin des GIV Gams; Domenic Bösch, Stiftung «Die Chance» für Berufspraxis in der Ostschweiz, Ausbildungsberater. Die Bewertung der Jury bei der Vergabe des Werdenberger Berufbildner Awards stützt sich auf verschiedene Kriterien: aussergewöhnlich hohes Engagement; Ausstrahlung der Arbeit auf Gesellschaft und Wirtschaft im Werdenberg; mustergültige Vermittlung von Fachkompetenz; Anwendung innovativer Methoden, Konzepte und Instrumente, die bessere Ausbildungsergebnisse erzielen; individuelle Förderung der Lernenden; erfolgreich ausgebildete Lernende. Ebenso gelten Berufsbildner, die ihre Fachkompetenz, ihr Wissen und ihre Erfahrung mustergültig vermitteln, als sehr gute Kandidaten. Neben innovativen Methoden, Konzepten und Instrumenten, die in der Berufsbildung angewendet werden, sollen die Berufsbildner auch in der individuellen Förderung der Lernenden eine hohe Kompetenz mitbringen. Natürlich werde die Anzahl erfolgreicher Lernenden mit berücksichtigt. Warum braucht es einen Berufsbildner Award? Susanne Schulz: Wir haben uns in der Initiativgruppe die Frage gestellt, ob es eine weitere Auszeichnung für Unternehmen oder ein Start-up im Werdenberg braucht. Es gibt viele Auszeichnungen in diesem Bereich für Firmen und deren Innovationen im Kanton. Was hingegen fehlt, ist die Wertschätzung derer, die sich mit viel Herzblut für die Berufsbildung und der Schaffung zukünftiger Fachkräfte im Werdenberg tagtäglich einsetzen.Wer profitiert von Berufsbildung? Die Berufsbildung ist eine Investition in die Zukunft. Dies gilt sowohl für die Betriebe, die Ausbildungsplätze anbieten, als auch für die Lernenden selbst. Wer eine solide Berufsbildung bekommt, wird später auch erfolgreich in einem Unternehmen arbeiten können. Das stärkt die regionale Wirtschaft. Welchen Stellenwert hat die Berufsbildung für das lokale Gewerbe? Das lokale Gewerbe ist stärker denn je angewiesen, dass junge Schulabgänger sich für eine Berufslehre entscheiden. Es ist leider so, dass jetzt, vier Monate vor Ende des Schuljahres, noch immer viele Lehrstellen unbesetzt sind im Kanton St. Gallen. Das gilt auch für die Region Werdenberg. Mit dem WBB Award möchten wir auch eine Plattform bieten, damit die Öffentlichkeit auf die herausragenden Betriebe und ihre Bildungsangebote aufmerksam wird. Unternehmen «kämpfen» um die besten Lernenden, richtig? Die Betriebe stehen heute in einem steten Wettbewerb bei der Gewinnung von Lernenden. Sie machen sich intensiver Gedanken als noch vor Jahren darum, wie sie bei den Jugendlichen wahrgenommen werden. Viele sind hoch motiviert, zu den Besten in der Region zu gehören, und da sind auch ganz viele kleinere Betriebe dabei.