Der Prix Lignum zeichnet alle drei Jahre den innovativen, hochwertigen und zukunftsweisenden Einsatz von Holz in Bauwerken, im Innenausbau, bei Möbeln und künstlerischen Arbeiten aus. Ausgezeichnet wurden acht Projekte der 120 Eingaben. Den ersten Preis hat das Landwirtschaftliche Zentrum Salez gewonnen.
«Das Schulhaus ist ein Holzbau mit nur einer einzigen sichtbaren Holzstütze. Sie steht bauchig in der Pausenhalle und mischt sich unter die Kinder und die bestehenden Bäume. Denn im Haus geht es nicht um das Zeigen eines additiv gefügten Holzbaus, sondern um das Erleben der flächigen Qualitäten des Holzes. Wie eine ornamentale Tapete überzieht die heimische Weisstanne die gesamte Struktur. Die Räume wirken dadurch so hell und leicht, dass die Nutzer am liebsten barfuss laufen.» Mit diesen Worten wird das Schulhaus in der Ausstellungsbroschüre gewürdigt.
Tatsächlich sei es so, dass nicht nur die Architektur des jungen Berliner Architekturbüros Felgendreher Olfs Köchling ausgezeichnet sei, sondern eben auch der Baustoff Holz zur besonderen Lernatmosphäre beitrage, betonte der Wartauer Schulpräsident Bruno Seifert in seiner Dankesrede.
Gebaut und geheizt mit Wartauer Holz
Mit dem Projekt mitausgezeichnet wurden auch regionale, am Bau beteiligte Unternehmen. Beim Bau des neuen Schulhauses hat die Gemeinde Wartau, wenn immer möglich, auf einheimisches Holz gesetzt. So besteht die Fassade des in Minergie-A ausgeführten Gebäudes komplett aus Holz aus den Wartauer Wäldern. Auch 150 der total 500 Kubikmeter verbauten Konstruktionshölzer stammen von der Wartauer Ortsgemeinde, heisst es in einer Mitteilung der Schule Wartau.
Die Ortsgemeinde liefert über eine zentrale Holzschnitzelheizung die Wärme für die neun Klassenzimmer, zwei Handarbeitszimmer, den Werkraum, den Kindergarten und die Turnhalle. Auf dem Dach betreibt das EW Azmoos eine Fotovoltaikanlage mit der Leistung von 123 Kilowatt-Peak. Dies entspricht der benötigten Energieleistung von 22 Einfamilienhäusern. (pd)