Das wünschen sich keine Eltern für ihre Kinder: Der Schulweg verläuft entlang einer Gemeindestrasse ohne Trottoir. Auf dieser gilt zwar die Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h, ein gerader Verlauf verleitet aber einige Autolenker, schneller zu fahren. Dazu kommt, dass die Strasse im Winter in der Regel schneebedeckt ist und zeitweise ein hohes Verkehrsaufkommen aufweist.
Diesen Zustand wollten Eltern von schulpflichtigen Kindern in der Gemeinde Wildhaus-Alt St.Johann nicht mehr hinnehmen und gelangten 2018 an den Schulrat. Dieser nahm das Thema auf. Mit Zustimmung des Gemeinderats hat er die Schulwegsicherheit auf dem ganzen Gemeindegebiet überprüft und beantragt, die Schwachstellen zu beheben. «Ich bin froh, dass wir mit diesem Anliegen auf Wohlwollen gestossen sind», sagt Roger Widmer. «Wir können agieren, ohne dass zuerst ein Unfall passieren musste.»
Projekte konnten rasch an die Hand genommen werden
Im vergangenen Herbst sprachen die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger 497'000 Franken für Verbesserungsmassnahmen in den Dörfern Alt St.Johann und Unterwasser. Diese sind derzeit in der Umsetzung, danach soll in den Dörfern eine Tempo-30-Zone ausgeschildert werden. «Dass diese Projekte so schnell umgesetzt werden konnten, freut uns sehr», sagt Schulratspräsident Roger Widmer.
Das Grundverständnis der Anwohnerinnen und Anwohner der betroffenen Strassen war vorhanden.
Der Schulratspräsident Roger Widmer und der Bauverwalter Thomas Diezig haben mit den betroffenen Grundeigentümern das Gespräch und dann individuelle Lösungen gesucht. Es habe zwar auf allen Seiten Kompromisse erfordert, aber letztlich seien die Planung und das Bewilligungsverfahren schnell über die Bühne gegangen, sagt Roger Widmer.
Sicherer Raum für die Kinder
Nun ist auch das Projekt in Wildhaus so weit ausgearbeitet, dass am Montag an der Bürgerversammlung über den Baukredit von 500'000 Franken abgestimmt werden kann. Dafür soll auf der Munzenrietstrasse ein Trottoir gebaut werden, das den Gehbereich und die Fahrbahn deutlich voneinander abgrenzt. Im Bereich des Schulhauses und des Mummenthalerwegs soll die Strasse sicher überquert werden können.
Roger Widmer ist sich bewusst, dass mit diesen Massnahmen nicht alle gefährlichen Stellen auf den Schulwegen behoben werden. Zwischen der Hauptstrasse und dem Schulhaus sei die Situation beim Zwinglihaus eng und unübersichtlich. Doch das kann nicht so einfach behoben werden. «Daher müssen wir unsere Schülerinnen und Schüler weiterhin darauf hinweisen und sie zur Vorsicht mahnen.»