105 Delegierte nahmen am Mittwochabend im Oberstufenzentrum Widem an der durch die SVP Gams organisierten 118. Delegiertenversammlung der Kantonalpartei teil. Im Zentrum stand die Nomination der Nationalrätin Esther Friedli aus Ebnat-Kappel als SVP-Kandidatin für den frei werdenden St. Galler Ständeratssitz.
Die 45-Jährige nahm sich bereits vor zwei Wochen aus dem Rennen um den Bundesratssitz von Ueli Maurer und gab damals an der Viehschau in Mels bekannt, dass sie für den Ständeratssitz von Paul Rechsteiner kandidieren will.
Speziell einsetzen wolle sie sich auch für die Bürgerinnen und Bürger, die jeden Tag aufstehen, arbeiten gehen und schauen, dass sie ihr Leben selber bestreiten können.
Wichtig seien ihr auch Bauernfamilien.
Der Werdenberger Sascha Schmid, Vizepräsident der Kantonsratsfraktion, zeigte auf, welche Ziele und Massnahmen die Fachkommissionen der SVP Kanton St. Gallen im Rahmen des 7-Punkte-Programms bereits erreichen konnten und woran die rund 100 Mitglieder dieser Kommissionen derzeit arbeiten.
Für musikalische Unterhaltung sorgten Beni Dürr & Friends – sie begleiteten auch das Singen der Nationalhymne. Gemeindepräsident Fredy Schöb stellte Gams mit Zahlen und Fakten vor. Für das leibliche Wohl sorgte der Männerkochclub Salz & Pfeffer Gams. Roman Rauper, Präsident der SVP Gams, sagte:
Einsatz für Autofahrer, Unternehmer und Bauern
«Liebe SVP-Familie», sagte sie in Gams zu den Delegierten.Es ist wichtig, dass wir endlich einen Sitz im Ständerat erlangen können.Rechsteiner habe am linkesten Rand der SP politisiert. Der Einsatz galt hauptsächlich der Bahninfrastruktur. «Aber es gibt auch Autofahrerinnen und Autofahrer. Es gibt viele Verkehrsinfrastrukturprojekte, die wir in der Ostschweiz brauchen, die nicht im Bahnbereich sind. Dafür möchte ich mich zum Beispiel einsetzen.»
Und nicht für diejenigen, die sich am Morgen irgendwo auf den Boden kleben und Leute behindern, die arbeiten gehen möchten.Esther Friedli erntete Applaus. «Aber auch für alle Unternehmerinnen, Unternehmer und KMU möchte ich mich einsetzen – ich bin ja selber eine Unternehmerin mit einem Restaurant im Toggenburg», so Friedli. Sie wolle, dass es sich lohne, Unternehmer zu sein und Arbeitsplätze zu schaffen und dass die Rahmenbedingungen stimmen, damit Innovationen möglich sind.
Ihnen möchte ich wieder eine Perspektive bieten, damit sie gesunde und regionale Nahrungsmittel produzieren können und nicht immer mehr gegängelt werden vom Staat.Die Nationalrätin versicherte den Delegierten: «Ich bin motiviert und ich bin bereit. Ich werde kämpfen, denn wir wollen diesen Ständeratssitz endlich.» Und die Delegierten wollen Esther Friedli als Kandidatin, das zeigte die Abstimmung deutlich. Ohne Gegenstimme wurde sie für die Ersatzwahl nominiert. Weitere Kandidatinnen und Kandidaten hatten sich nämlich nicht gemeldet. Kantonalpräsident Walter Gartmann freute sich, dass die SVP St. Gallen mit einer solch guten Kandidatin antreten kann.
Ziele für die Wahlen vorgestellt
Wahlstabsleiter Donat Kuratli erläuterte zuvor die Ziele der SVP Kanton St. Gallen für die bevorstehenden Wahlen. Diese sind: ein Ständeratssitz, den fünften Nationalratssitz zurückholen, einen zweiten Regierungsrat und wieder eine grössere Kantonsratsfraktion.Die Energieversorgung beschäftigt mehr denn je
Die Kantonalpartei machte zudem die Energie zum Thema der DV in Gams. Christian Eisenhut von der Energieagentur St. Gallen und Adriano Tramèr von der St. Gallisch-Appenzellische Kraftwerke AG (SAK) referierten zum Thema «Energieversorgung des Kantons St. Gallen – wie weiter?». «Wir dümpeln rum», sagte Tramèr und betonte, dass die SAK in Bezug auf erneuerbare Energien gerne deutlich mehr investiert hätte. Er zählte bisher nicht realisierbare Wind- und Wasserkraftprojekte auf, die durch Politik oder Naturschutzorganisationen verhindert wurden. Photovoltaik sei eine gute Sache, aber nur ein Teil der Lösung, weil sie im Winter viel zu wenig Energie liefere. Tramèr sagt:Wir kommen um Windkraftanlagen nicht herum.Er appellierte an die Politiker, die Verfahrensabläufe zu beschleunigen, damit baldmöglichst Anlagen gebaut werden können. Nationalrat Mike Egger machte weiter darauf aufmerksam, dass mit dem Problem der Energieknappheit das Thema des Bevölkerungswachstums direkt zusammenhängt.
Männer können nämlich auch kochen, deshalb können wir Esther Friedli in den Wahlkampf schicken.