Fahrerinnen und Fahrer von Autos und Traktoren sollen gegenseitig Rücksicht nehmen | W&O

20.02.2022

Fahrerinnen und Fahrer von Autos und Traktoren sollen gegenseitig Rücksicht nehmen

Als Präsident des Verbands für Landtechnik St. Gallen kennt Christian Giger die Herausforderungen auf den Strassen.

Von Adi Lippuner
aktualisiert am 28.02.2023
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Technische Frage liegen dem Seveler Lohnunternehmer Christian Giger am Herzen. Dies war mit ein Grund, dass er sich im Vorstand des Verband für Landtechnik und nun als Präsident engagiert. Zu seinen Aufgaben gehört auch der Bereich Strassenverkehr und damit ein Thema, mit dem er täglich konfrontiert ist. Einerseits bietet der Verband den Jugendlichen Theorie- und Fahrkurse an, andererseits ist es dem Unternehmer wichtig, dass seine Mitarbeitenden Verantwortung übernehmen und sich mit den Zugfahrzeugen und den daran angehängten Arbeitsgeräten regelkonform auf den Strassen, aber auch bei den Arbeiten auf den Feldern und Wiesen bewegen.
 Mais-Säen mit Maissämaschine Monosem NG+ME 8R.
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Bild: PD
Jeder Unfall ist einer zu viel «Als Verband kümmern wir uns um die ganz Jungen. Mit 14 Jahren kann der G-Kurs, dies ist ein Theoriekurs für Traktoren mit 30 km/h, absolviert werden, dann folgt der zweitägige Intensivkurs (G40) mit Fahrpraxis, angeboten vom Schweizer Verband. Ich hoffe, dass die Jungen so auf die neue Aufgabe vorbereitet werden, wie ich dies mit meinem eigenen Sohn gemacht habe. Zuerst durfte er mit verschiedenen Traktoren fahren, dann folgten Anhänger, zuerst leer, dann beladen. Doch letztendlich ist es bei den landwirtschaftlichen Fahrzeugen nicht anders als sonst im Strassenverkehr. Nach bestandener Prüfung kommt die Erfahrung und damit auch die Sicherheit. Für Erwachsene gibt es weitere, allerdings freiwillige Kursangebote.» Immer wieder ist von schweren Unfällen mit landwirtschaftlichen Fahrzeugen zu lesen. Christian Giger sagt:
Jeder einzelne Unfall einer zu viel.
Empfehlungen will er keine aussprechen, verweist aber auf die Arbeit des Schweizer Verbands für Landtechnik und die Tipps der Beratungsstelle für Unfallverhütung in der Landwirtschaft (BuL). «Doch letztendlich ist die Eigenverantwortung jedes einzelnen Fahrzeugführers gefordert.»
 Der Lohnunternehmer, Christian Giger, sitz regelmässig am Steuer eines Traktors.
Der Lohnunternehmer, Christian Giger, sitz regelmässig am Steuer eines Traktors.
Bild: Adi Lippuner
Eine der aktuellen BuL-Sensibilisierungskampagne heisst «Schon geschnallt?» Diese soll zum Tragen der Gurten in den landwirtschaftlichen Fahrzeugen motivieren und gerade bei umkippenden Fahrzeugen schlimme Folgen verhindern. Ein weiteres Thema, bei dem Strassenbenützer oft mit zwiespältigen Blicken auf Landwirtschaftliche Transporte schauen ist das Befestigen von Ladegut. Christian Giger dazu: «Bezogen auf landwirtschaftliche Fahrzeuge gibt es keine Vorschriften. Wenn aber ein Betriebsleiter Angestellte hat, muss er sich weiterbilden und dieses Wissen dann an die Angestellten weitergeben. Ich persönlich mache diese CZV-Kurse regelmässig. Als wichtig beurteile ich die Auffrischungen und auch die ständigen Weiterbildungen. Leider gibt beim Befestigen des Ladeguts immer wieder «Schlingel», die sich nicht an die Vorschriften halten. Aus meiner Sicht ist es besser, ein Spanset mehr zu verwenden als eines zu wenig.» Verschiedene Geschwindigkeitsvorschriften Wird ein Anhänger mit Dreieckstafel und einer 30-Stundenkilometer-Beschränkung von einem Traktor gezogen, der zehn Stundenkilometer schneller fahren darf, wird die vom Anhänger geforderte Geschwindigkeitsbeschränkung oft nicht eingehalten. Zu dieser Beobachtung sagt Christian Giger: «Dieses Vorgehen sehe ich leider auch zu oft. Es ist ganz klar, jeder Fahrer ist selbst für sein Fahrzeug und seine Kombination verantwortlich. Bei einer Kontrolle wird der Fahrer zur Verantwortung gezogen. Jeder kennt die Vorschriften und wir machen als Verband auch immer wieder darauf aufmerksam. Gefährlich wird es, weil die Bremssysteme dann nicht ausreichend sind.»