Von mobiler Unabhängigkeit profitieren und gleichzeitig gegen die immer grösser werdenden Verkehrsprobleme und gegen die Umweltbelastung tun. Um dieses Ziel zu erreichen, setzt sich die Region Toggenburg für nachhaltige Mobilität ein.
Im Projekt «Komo Mobilitätsökosystem Nesslau/Toggenburg» (Komo = Koordinationsstelle nachhaltige Mobilität), das zusammen mit dem Energietal Toggenburg, der Schweizerischen Südostbahn (SOB) und der Energieagentur St. Gallen durchgeführt wird, werden deshalb stets neue Mobilitätsangebote gesucht, getestet und eingeführt.
Unabhängig von Start und Ziel
«Die Mitfahrbänkli, die wir im Oberen Toggenburg aufgestellt haben, haben sich als Erfolg erwiesen», sagt Daniel Wittenwiler, Projektleiter Energieprojekte bei der Energieagentur St. Gallen. Nicht nur, dass die Bänkli als Start- und Endpunkt von Fahrten rege genutzt werden. Wittenwiler führt aus:Durch die Mitfahrbänkli sind Kontakte entstanden, durch die sich die Leute jetzt unabhängig von unserem Angebot verabreden und Fahrgemeinschaften schliessen. Ein Effekt, den wir uns nur wünschen können.Nach diesem Erfolg folgt nun der nächste Schritt. Ab Montag, dem 3. Oktober, wird ein Mitfahrservice für das ganze Toggenburg angeboten.
Mitfahrgelegenheit mit App finden
Der geplante Mitfahrservice kann über die frei verfügbare App Twogo genutzt werden. «In dieser App können wir unsere Fahrten oder Mitfahrwünsche eintragen und sehen sofort, wer mit uns mitfahren will oder wer uns mitnehmen kann», erläutert Daniel Wittenwiler die Funktionsweise. Im Gegensatz zum Mitfahrbänkli ist dieses Angebot völlig unabhängig von einem Start beziehungsweise Endpunkt. Grundsätzlich ist der Service kostenlos. Wenn sich aber die Fahrgemeinschaften auf einen finanziellen Beitrag einigen, beispielsweise an die Benzinkosten, sei dies durchaus möglich. Solche Abmachungen seien aber wie auch die Versicherung von Fahrern und Mitfahrern Sache jedes Einzelnen.Fahrgemeinschaften könnten sich bilden
Daniel Wittenwiler ist vom Erfolg des Projekts überzeugt.Gerade im Toggenburg, wo es viele abgelegene Gebiete gibt, sind auch viele Fahrzeuge mit nur dem Fahrer unterwegs.Gerade für Freizeitaktivitäten, bei Fahrten zum Vereinsanlass oder für den Arbeitsweg würde sich die App geradezu anbieten. In der Mobilitätsberatung der Energieagentur St. Gallen grösserer Unternehmen liegen denn auch die Wurzel zu dieser Idee. «Für solche Unternehmen ist die Parkplatzbewirtschaftung ein nicht zu unterschätzender Kostenfaktor, weshalb die Bildung von Fahrgemeinschaften zum und vom Arbeitsplatz in vielerlei Hinsicht positiv ist», sagt Daniel Wittenwiler im Gespräch weiter.