Fast 500 invasive Neophyten gegen einheimische Sträucher eingetauscht | W&O

02.11.2021

Fast 500 invasive Neophyten gegen einheimische Sträucher eingetauscht

Die Werdenberger Gemeinden führten am vergangenen Samstag erstmals einen Pflanzentag durch. Das OK zieht ein positives Fazit.

Von Corinne Hanselmann
aktualisiert am 28.02.2023
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Einwohnerinnen und Einwohner der Gemeinden Wartau, Sevelen, Buchs, Grabs, Gams und Sennwald hatten am Samstag beim Werdenberger Pflanzentag die Gelegenheit, invasive Neophyten aus dem Garten gegen einheimische Sträucher umzutauschen. Diese wurde rege genutzt: 472 Neophyten, der Grossteil davon Kirschlorbeer, wurden zu den Werkhöfen gebracht, wo Sträucher wie zum Beispiel Schwarzdorn, Liguster, Salweide, Kornelkirsche, Hundsrose oder Schneeball zum Tausch bereitstanden.

Ursula Wunder, Gemeinderätin von Sevelen und Mitglied des gemeindeübergreifenden Organisationskomitees des Pflanzentages, ist zufrieden:

Das war eine grossartige Aktion, die auf zwei Ebenen wirksam war.

«Zum einen wurden invasiv ausbreitende, nicht einheimische Pflanzen in den Gärten beseitigt und so an ihrer weiteren unkontrollierten Ausbreitung gehindert. Zum anderen wurden diese durch einheimische Sträucher ersetzt, welche für die Tierwelt, namentlich Insekten, Vögel und Kleinsäuger, einen grossen Nutzen haben», so Ursula Wunder.

Menschen wollen in ihrem Garten der Natur mehr Raum geben

Wer keine invasive Neophyten zum Eintauschen hatte, aber dennoch gerne einheimische Sträucher beziehen wollte, konnte dies zum Preis von fünf Franken tun. Die Rückmeldungen aus der Bevölkerung zum Pflanzentag seien durchwegs positiv gewesen, sagt Ursula Wunder.

Für einige war es ein Anschubser, den Garten neu oder biodiverser zu gestalten. Auch wurde sehr geschätzt, dass aus einer Liste von rund einem Dutzend Arten ausgewählt werden konnte, ganz nach persönlichem Bedarf und Gusto.»

Insgesamt wurden 968 Sträucher eingetauscht oder gekauft, die meisten davon in Grabs (401) und Sevelen (205). «Aus meiner Sicht entsprach diese Zahl den Erwartungen, beziehungsweise für einen ersten Anlauf sehe ich sie sogar übertroffen, zumindest in Sevelen», so die Gemeinderätin. Am beliebtesten waren Liguster (225) und Mairose (140).

Auf die Frage, ob es die Neophyten-Tauschaktion auch nächstes Jahr wieder geben wird, antwortet Ursula Wunder: «Grundsätzlich planen wir weitere Aktionen in dieser Art. Deshalb haben wir den Tag bewusst ‹Pflanzentag› genannt, damit wir uns inhaltlichen Spielraum lassen können. Es wird aber immer um Biodiversitätsförderung gehen – jedoch aus unterschiedlichen Blickwinkeln. Im Augenblick diskutieren wir im OK, im kommenden Jahr eine Aktion mit Hochstammobstbäumen durchzuführen. Und dazu alternierend dann in zwei Jahren wieder die Sträucher-Tauschaktion.» Es sei sehr erfreulich zu sehen, wie viele Menschen in ihrem Garten der Natur mehr Raum geben möchten.

Diesen Wunsch wollen wir mit unseren Pflanzentagen unterstützen.»