Am Donnerstagabend trafen sich Mitglieder und Freunde des Trägervereins Wohngruppen Sennwald zur 28. Hauptversammlung im Restaurant Schäfli. Der designierte Präsident Felix Schmid sagte in seiner Begrüssung:
Es liegt ein bewegtes Vereinsjahr hinter uns.
Noch am 30. August letzten Jahres leitete Präsident Thomas Ammann eine Vorstandssitzung. Zwei Monate später erlag er einer Krankheit. Vizepräsidentin Petra Hutter übernahm das Präsidium, und Ende Jahr entschied sich Felix Schmid – sofern er gewählt würde – sich als Präsident in den Dienst der Wohngruppen zu stellen.
Wirkungsvolles Angebot für gefährdete Jugendliche
Felix Schmid sagte an der Versammlung:
Uns Vorstandsmitglieder verbindet die Vision der Wohngruppen Sennwald, nämlich ein wirkungsvolles Angebot für gefährdete Jugendliche bereitzustellen, so dass sie eine nachhaltige Zukunftsperspektive erhalten.
In den herausfordernden Aufgaben würde man natürlich die engagierte Führung der Institutionsleiterin Alexandra Büchel und die Arbeit der Sozialpädagoginnen und -pädagogen schätzen.
Seit dem letzten Jahr beschäftige man sich mit der räumlichen Situation der beiden Wohngruppen Zil und Chelen. Das Haus Chelen sei in die Jahre gekommen und entspreche nicht mehr den aktuellen Bedürfnissen. Der Vorstand verfolge momentan die Möglichkeit, die beiden Wohngruppen unter einem Dach führen zu können, erklärte Felix Schmid. Aktuell prüfe man die Variante, den Standort Zil mit einem Anbau erweitern zu können.
«Dahai si» als Motto des Jahresberichts
Das Motto des diesjährigen Jahresberichtes lautet «Dahai si». Alexandra Büchel hielt darin unter anderem fest, «die jungen Menschen so nahe in ihrem Alltag und im Aufwachsen zu begleiten, ist manchmal weit mehr als ein Konzept und ein professioneller Auftrag.» In den ersten Begegnungen mit den Sozialpädagoginnen und ihrem «neuen Ort», der Institution, würden die Jugendlichen die institutionell-strukturellen Bedingungen der Konzepte in Bezug auf ihre Erziehung und Entwicklung erfahren.
Vertrauensvolle Beziehung im Zentrum
«Dabei erleben sie die jeweiligen Übertragungsprozesse auf den eigenen sozialen und lebensgeschichtlichen Erlebnissen.» Im Zentrum des alltäglichen Wirkens stehe schliesslich die vertrauensvolle Beziehung zwischen den Fachkräften und den platzierten Jugendlichen. Wegweisend dabei:
Diese Beziehungen sollen verlässlich und über einen längeren Zeitraum hinweg beständig angeboten werden.
Teamleiterin Tina Müller berichtete an der HV aus dem Alltag der Wohngruppen. Im Vereinsjahr 2022 wies die Institution eine Auslastung von 80,6 Prozent aus. Im Jahresbericht kommt eine junge Bewohnerin schriftlich zu Wort.
Am Schluss ihrer aufgezeichneten Gedanken nennt sie mutig: «Lasst euch nicht von eurer Vergangenheit unterkriegen. Nehmt die Hilfe an, welche euch gegeben wird und hört zu, teilt euch jedoch auch mit. Keine Situation ist ausweglos, es lohnt sich immer wieder aufzustehen.»
Wahlen und Ehrungen zum Abschluss
Geehrt wurden Hermann Thoma für zehn Jahre Mitwirkung im Vorstand und Teamleiterin Tina Müller für ihre langjährige Arbeit. Felix Schmid, seit dem Jahr 2020 im Vorstand, konnte als neuer Präsident bestätigt werden. Mit Gabi Ammann wurde ein neues Vorstandsmitglied gewählt. Im Anschluss gab es einen Imbiss samt gemütlichem Beisammensein.