Feuerwehr leistet einen Spezialeinsatz für Mehlschwalben | W&O

05.10.2021

Feuerwehr leistet einen Spezialeinsatz für Mehlschwalben

Die Feuerwehr Werdenberg Süd unterstützte den Natur- und Vogelschutzverein Buchs-Werdenberg bei der Arbeit.

Von Edith Altenburger
aktualisiert am 28.02.2023
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Am letzten Samstag konnten dringende Verbesserungen bei den Nisthilfen für Mehlschwalben am Gebäude der Firma Büchel an der Gewerbestrasse 4 in Buchs durchgeführt werden.

Der Verantwortliche des Natur- und Vogelschutzvereins, Markus Roduner, informierte vor Ort, dass sich leider eine Nisthilfe in Schieflage befinde und die bereits vorhandenen Kotbretter verbreitert werden müsse, damit der Kot nicht auf Autos oder Arbeitsgeräte falle. Fehlende und defekte Nisthilfen müssten ausgewechselt werden.

Die aktiven Vereinsmitglieder Markus Roduner und Peter Hofmänner stellten das Arbeitsmaterial zusammen und unter Mithilfe der Feuerwehrkollegen Simon Rothenberger und Patrick Baumgartner wurde es fachgerecht in die Kabine verladen. Schon ging’s zum Einsatz in luftiger Höhe.

Mehlschwalben-Bestand bedroht

Die Mehlschwalbe, Vogel des Jahres 2010 des Schweizer Vogelschutzes SVS/Bird Life Schweiz, ist eine Kulturfolgerin, die seit langem mit den Menschen unter einem Dach lebt. Aus feuchten Lehmkügelchen baut der kleine Insektenfresser sein Nest aussen unter einem Dach. Eine intensive Landwirtschaft, die zunehmende Versiegelung von Böden, aber auch die Angst vor Verschmutzungen an Gebäuden durch Schwalbennester bedrohen zunehmend den Mehlschwalben-Bestand.

Ende April kehrt die Mehlschwalbe aus Afrika zurück nach Europa. Oft sucht sie ihren Geburts- oder letztjährigen Brutort auf. So auch die Nisthilfen am Gebäude der Firma Büchel AG. Nach der zweiten Brut ab Mitte August bis Oktober verlassen sie ihr Brutgebiet wieder und ziehen nach Afrika, wo sie von der Sahelzone bis ans Kap überwintern. Während des Zuges sind die Vögel verschiedenen natürlichen Gefahren ausgesetzt. Die Auswirkungen des diesjährigen nasskalten Wetters bei uns kennt man noch nicht.

Kaum mehr Grosskolonien

Heute finden sich kaum mehr Grosskolonien, wie sie in der Schweiz noch in den 1950er-Jahren vorkamen.

Dazu fehlen offene, unversiegelte Flächen und Feuchtstellen im Siedlungsraum, wo die Vögel Baumaterial für ihre Nester sammeln können.

Umso erfreulicher ist es, wenn Firmen wie die Büchel AG oder private Liegenschaftsbesitzer Nisthilfen unter dem Dach anbringen. Denn bereits musste die Mehlschwalbe auf die Rote Liste gesetzt werden.

Am Mittag meldeten Markus Roduner und Peter Hofmänner dann die Arbeiten als erledigt. Mit einem grossen Dank an Simon Rothenberger und Patrick Baumgartner von der Feuerwehr Süd fand der Spezialeinsatz sein Ende. (pd)