Nach Corona bedeutet für die Flumserberg Ladies Open buchstäblich vor Corona: Denn nach zwei Jahren, als man das Turnier auf dem Golfplatz Gams-Werdenberg im Herbst ausgetragen hat, erfolgt nun die Rückkehr ins Frühjahr, genauer gesagt in den Mai.
«Wir hätten gerne im Herbst weitergemacht», bedauert Melanie Mätzler (Projektleiterin Flumserberg Ladies Open). Denn für eine allfällige TV-Übertragung und aufgrund der Witterung wäre es der ideale Zeitpunkt für eine Durchführung.
Auf der anderen Seite herrsche aber just in jener Zeit ein Überangebot an Golfturnieren in der Schweiz. So wurde der Entscheid gefällt, ins Frühjahr zu wechseln.
Zuschauen ohne Einschränkung
Mit dem Ende aller Massnahmen darf das interessierte Publikum wieder auf den Golfplatz und mit den Spielerinnen auf Tuchfühlung gehen. «Das ist Motivation pur. Den Spielerinnen macht es grossen Spass, vor Publikum zu spielen», weiss Melanie Mätzler aus eigener Golf-Erfahrung. An allen drei Turniertagen gilt: Zuschauen ohne Einschränkung – und erst noch kostenlos. «Wir hoffen auf grossen Support für die Spielerinnen», so der Wunsch von Reiner Horlacher.
Das Teilnehmerfeld verspricht Golfsport auf hohem Niveau. Zwar fehlt Titelverteidigerin Nina Pegova aus Russland – sie wurde vom Ausrichter zwar eingeladen, eine Antwort habe Mätzler jedoch nicht erhalten – doch mit Noemi Jimenez Martin aus Spanien (2018) und der Schweizerin Elena Moosmann (2019) sind zwei ehemalige Siegerinnen gemeldet.
Als Sieganwärterin ist die Italienerin Lucrezia Colombotto Rosso zu nennen. Sie entschied das erste Turnier der Let Access Serie in Terre Blanche (Frankreich) für sich.
Die Flumserberg Ladies Open sind der zweite Veranstaltungsort der 16 Turniere umfassenden Wettkampfserie. Auf dem Golfplatz Gams-Werdenberg stehen vom 12. bis 14. Mai 13 Schweizerinnen im Einsatz – sofern sie den Cut schaffen und den Finaltag am Samstag bestreiten dürfen. Die Golferinnen kommen aus 25 Nationen.
Das ganze Schweizer Team, so meint die Direktorin Sport von Swiss Golf, habe zudem einen Vorteil: «Die Spielerinnen kennen den Golfplatz und haben ihn gern.»
Die Verlegung vom Herbst zurück in den Frühling stelle jedoch eine Herausforderung für das Team auf dem Golfplatz dar. Beispielsweise sei man auf den Greens etwas in Rückstand. Doch Horlacher ist zuversichtlich, dass man diesen in den nächsten Tagen aufholen könne «und die Greens ein gutes Tempo aufweisen, auf welchem sich die Spielerinnen wohl fühlen».
Während den Ladies Open stehen 80 bis 100 Helfer im Einsatz, erklärte Horlacher weiter. Trotz grossem Aufwand will man das Turnier nicht missen. «Es herrscht eine hohe Identifikation. Ausserdem erhält unser Golfplatz auf diese Weise eine hohe Präsenz in der Öffentlichkeit.»
Zwei ehemalige Siegerinnen nehmen teil
Auf die Anmeldezahlen der Golfspielerinnen hatte dies keinen Einfluss. Mätzler teilte an der Pressekonferenz vom Mittwoch mit, dass 108 Spielerinnen am Turnier teilnehmen werden, 20 Spielerinnen stehen auf der Warteliste, weiteren 20 Golferinnen hätte man bereits eine Absage erteilen müssen. Eindrücklicher lässt sich die Beliebtheit des Turniers nicht dokumentieren. Die Ladies Open in Gams haben sich zu einem Dauerbrenner entwickelt. Auch während der Coronazeit wurde das Let-Access-Series-Turnier gespielt und ist mittlerweile die einzige Konkurrenz auf diesem Niveau, das seit neun Jahren ununterbrochen stattfindet.Schweizerinnen wollen beim Heimauftritt glänzen
Die Direktorin Sport von Swiss Golf, Barbara Albisetti, äusserte sich an der Pressekonferenz sehr erfreut darüber, dass die Flumserberg Ladies Open auch heuer den Amateurspielerinnen aus dem eigenen Land eine Startmöglichkeit geben. Albisetti sagt:Das Turnier ist sehr wichtig für sie und stellt einen Saisonhöhepunkt dar.Die neun Schweizer Amateurinnen wollen aber nicht nur Wettkampferfahrung auf internationalem Topniveau sammeln. Besonders in die zwei Elenas, Moosman und Colombo, setzt Albisetti grosse Hoffnungen, dass sie um den Sieg mitspielen können.