Schnee lag nicht in der Luft, dafür der Duft nach gebratenem Speck und Rösti, Rühreiern und frischem Brot. Zusammen mit einheimischen Käse- und Fleischsorten und vielem mehr war das Buffet einmal mehr reich gedeckt für den Neujahrsbrunch der Regionsorganisation Toggenburg.
Gemäss der Tradition, sich in jedem Jahr an einem anderen Ort zu treffen, wurde der Anlass 2023 diesmal im «Sternen» in Nesslau durchgeführt.
Rund 35 Persönlichkeiten aus der Wirtschaft und der Politik, darunter zahlreiche amtierende und ehemalige Gemeindepräsidenten, Kantonsräte sowie Nationalrätin und Ständeratskandidatin Esther Friedli, folgten der Einladung des Präsidenten von Region Toggenburg, Kilian Looser, aufs vergangene Jahr zurückzublicken, gemeinsam ins neue Jahr zu starten und die anstehenden Herausforderungen anzupacken.
Nicht einfach alles glauben
Wurde der letzte Anlass noch von der Coronapandemie überschattet, klang in Kilian Loosers kurzer Ansprache in diesem Jahr mehr Optimismus durch. Obwohl im Rückblick noch immer Corona und insbesondere der Krieg in der Ukraine das abgelaufene Jahr geprägt haben. Was ihn besonders beschäftigt habe, seien die Diskussionen rund um die Coronaimpfungen. «Sind diese gut oder sind sie schlecht? Darf Bern alles bestimmen oder werden wir unserer Selbstbestimmung beraubt?», seien vielgestellte Fragen gewesen. Fragen zu stellen, sei sicherlich wichtig und richtig. So sagte Kilian Looser:Dass es aber in die richtige Richtung geht, wenn gleich alles in Frage gestellt wird, bezweifle ich.Es werde zwar viel über Corona geschrieben und viel darüber erzählt. «Vielleicht sollte man nicht einfach alles glauben und auch mal den eigenen Kopf zum Denken benutzen.»
Basis für erfolgreiches Miteinander
Zudem sollte mit Blick gegen Osten in die Ukraine nicht vergessen werden, wie gut es uns gehe. «Wir haben Vollbeschäftigung im Toggenburg, eine tiefe Sozialquote und gut gefüllte Auftragsbücher. Und doch ist eine gewisse Unsicherheit zu spüren.» Es werden plötzlich Sachen in Frage gestellt, die eigentlich selbstverständlich sind, Gemeinsamkeiten, Korporationen, gemeinsame Werte, welche die eigentliche Basis und Garant für ein erfolgreiches Miteinander sind, gehen vergessen. So hält Looser fest:Den Weg alleine zu gehen, bindet unnötig Ressourcen und kostet Energie. Darum sollten wir auf den gemeinsamen Weg zurückfinden. Denn eigentlich geht es uns doch sehr gut.Er rief dazu auf, sich fürs Toggenburg einzusetzen, sei es zu Hause, in der Gemeinde, am Arbeitsplatz oder in der Politik. Mit diesen Worten wandte er sich auch im Speziellen an Esther Friedli (SVP), die im Oktober dieses Jahres für den Ständerat kandidiert. «Obwohl wir (Kilian Looser ist Mitglied der FDP, Anm. d. Red.) nicht in der gleichen Partei sind, wünsche ich Dir einen erfolgreichen Wahlkampf. Es wäre schön, eine Toggenburgerin im Ständerat zu wissen. Da spielt Parteizugehörigkeit keine Rolle.»