Fussballerin Lydia Andrade nach Cupsieg: «Habe noch heute Hühnerhaut» | W&O

03.05.2022

Fussballerin Lydia Andrade nach Cupsieg: «Habe noch heute Hühnerhaut»

Die Haagerin Lydia Andrade durfte endlich ihren ersten Titel feiern. Die 23-Jährige bezwang mit dem FC Zürich den Grasshopper Club im Cupfinal mit 4:1.

Von robert.kucera
aktualisiert am 28.02.2023
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«Ich habe immer wieder auf die Uhr geschaut und für mich gedacht: Pfeif ab, pfeif ab», erinnert sich Lydia Andrade an die nervenaufreibenden letzten Momente des Cupfinals vom Sonntag. Dabei führte ihr Team FC Zürich gegen den Grasshopper Club bereits entscheidend. Eine Tordoublette in der 80. und 83. Minute machte aus einem 2:1 ein 4:1. Doch für Andrade ging es nur um diesen einen Moment: Abpfiff der Partie und unumstösslich Sicherheit zu haben, dass der Sieg Tatsache ist und es endlich mit ihrem ersten Titelgewinn geklappt hat.

Nach Krämpfen folgte die Auswechslung

Als es dann so weit, war ihre Freude gross. «In 16 Jahren ist es einer der schönsten Tage im Fussball», beschreibt Andrade und die Stürmerin hält weiter fest:
Es ist ein spezieller und ein emotionaler Moment.
Somit ist die Schmach vom Vorjahr getilgt. Damals musste Lydia Andrade mitansehen, wie die Gegnerinnen aus Luzern nach dem Cupfinal den Pokal in Empfang nehmen durften und auch im Duell um die Meisterschaft zog Zürich gegen Servette-Genf den Kürzeren und wurde Zweite.
 Lydia Andrade (rechts) im Zweikampf mit Laura Walker.
Lydia Andrade (rechts) im Zweikampf mit Laura Walker.
Bild: Ennio Leanza/Key
Doch nicht der Sieg allein sorgte bei der Haager NLA-Fussballerin für einen unvergesslichen Tag. Sichtlich beeindruckt von der Rekordkulisse für einen Cupfinal der Frauen hält sie fest:
Die ganze Atmosphäre war speziell. Für solche Momente steht man jeden Tag auf dem Platz.
Lydia Andrade war stolz, unter solchen Bedingungen in der Start-Elf zu stehen und ergänzt: «Ich habe noch heute Hühnerhaut.» Einen Treffer vermochte sie nicht beizusteuern und verfolgte das Spiel ab der 67. Minute von der Bank aus. «Ich habe Krämpfe gehabt. Es machte keinen Sinn, weiter zu spielen, denn ich konnte dem Team nicht mehr zu 100 Prozent helfen.» Der Entscheid, ihren Platz für eine frische Kraft frei zu machen, taten weniger weh als die Krämpfe. «Es geht schliesslich ums Team. Da ist es auch egal, wer am Ende die Tore schiesst», lässt Andrade den Teamplayer erkennen.
 Geht es nach Lydia Andrade, jubeln die FCZ-Frauen diese Saison nicht zum letzten Mal.
Geht es nach Lydia Andrade, jubeln die FCZ-Frauen diese Saison nicht zum letzten Mal.
Bild: Ennio Leanza/Key

Meisterjagd in einem speziellen Modus

Die Titeljagd geht für sie und ihre Teamkolleginnen weiter. Denn am nächsten Wochenende beginnen die Playoff-Viertelfinals (Hin- und Rückspiel wie auch der Halbfinal), der Final um den Schweizer Meistertitel findet dann in nur einem Spiel statt. «Ich habe keine Freude an diesem Modus», sagt Andrade. Das Team nimmt die spezielle Herausforderung der Saison 2021/22 aber an und es gibt nur ein Ziel:
Wir wollen in vier Wochen den Pokal hochheben.
Die Erfolgsaussichten sind gut: Dass die Züricherinnen Finals spielen können, habe sie im Cupfinal-Derby gegen den Grasshopper Club bewiesen.