Fussballhallenturnier: Juniorinnen werden gefördert und gefordert | W&O

23.01.2023

Fussballhallenturnier: Juniorinnen werden gefördert und gefordert

Der FC Buchs machts am 30. Raiffeisen Juniorenhallenturnier vor: Die Mädchen durften gleich in zwei Kategorien gegen ihresgleichen spielen.

Von Kathrin Lippuner
aktualisiert am 28.02.2023
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Am letzten Tag des 30. Raiffeisen Juniorenhallenturnier im BZBS in Buchs standen gleich zwei Mädchenturniere auf dem Programm. Denn die Nachfrage und der Boom im Frauenfussball wird immer grösser. Früher mussten die Mädchen bei den Knaben mitspielen. Hier war es schwierig für sie, mitzuhalten. Die Motivation, so ist zu vernehmen, sei wesentlich grösser, wenn die Mädchen gegen ihresgleichen spielen können und sich die Spiele ausgeglichen gestalten. «Der Frauenfussball ist dem FC Buchs sehr wichtig», erklärt Eliane Kurath, Trainerin FF Werdenberg, weshalb am Heimturnier die Juniorinnen in zwei Altersklassen (FF12 und FF15) spielen dürfen.

Gezielter Frauenfussball fördern

Der FC Buchs darf als Vorreiter in der Ostschweiz beim Frauenfussball bezeichnet werden. Im Jahr 2016 hat der FC Buchs angefangen den Juniorinnenbereich aufzubauen. Dort wurden die Juniorinnen sehr gut vom Verein unterstützt, wie Kurath ausführt:
Der FC Buchs möchte ein vollständiger Verein sein und dort gehören auch die Mädchen dazu.
Es gibt mittlerweile immer mehr Vereine, die bereits  auf Stufe FF12 anfangen, separate Mädchenmannschaften anzumelden, da es einfach auch im jungen Alter Mädchen gibt, die gerne Fussball spielen wollen. Mittlerweile sind im Ostschweizer Fussballverband 23 FF12 Mannschaften gemeldet. [gallery columns="4" ids="33651,33652,33653,33654,33656,33657,33658,33659,33660,33661,33662,33664,33665,33666,33667,33668,33669,33670,33672,33673,33674,33675,33676,33677" link="file"] So bietet auch der FF Werdenberg für alle Altersklassen Mädchenmannschaften an. Wie sich zeigt, könne man gezielter auf den Frauenfussball und die Förderung eingehen. So entsteht die Möglichkeit, dass die Mädchen bis zu den Aktiven im gleichen Verein und mit ihren Kolleginnen spielen können. Dies fördert den Teamgeist und das Zusammenspiel eines Teams.

Über Platz zwei und drei war man nicht glücklich

Der FF Werdenberg startete mit zwei Mannschaften in den Kategorien FF15 und FF12 – zum Turniersieg reichte es für keinem heimischen Mädchenteam. Dabei waren die Ambitionen am Heimturnier hoch, wie bei den FF12 Werdenbergs zu hören war: «Den Sieg holen», formuliert Kurath. Für die Mannschaft sei es sehr wichtig, auch ein Heimturnier bestreiten zu können.
So können wir dem Verein unsere Arbeit zeigen sowie auch die Freude und Ehrgeizig der Mädchen zum Ausdruck bringen.
Der Sieg war zum Greifen nah. Der FF Werdenberg a stand im Final. Dort mussten sich die Werdenbergerinnen jedoch dem FF Toggenburg mit 1:4 geschlagen geben.
 Auch im physischen Bereich sind die jungen Fussballerinnen auf Zack.
Auch im physischen Bereich sind die jungen Fussballerinnen auf Zack.
Bild: Kathrin Lippuner
Die zweite Mannschaft FF Werdenberg b konnte sich gegen den FC Widnau den dritten Rang sichern. «Die Kinder waren ehrgeizig und haben gekämpft und waren nicht so glücklich über den zweiten und dritten Platz», beschreibt Kurath die Gemütslage der beiden FF Werdenberg-Teams nach dem Turnier.

«Schere, Stein, Papier» - und schon geht’s los

Tags zuvor durften die jüngsten Spielerinnen und Spieler ihre Partien am 30. Raiffeisen Juniorenhallenturnier im BZBS in Buchs bestreiten. Sowohl die G-Junioren als auch die F-Junioren spielten mit dem neuen Spielsystem «Play more Football». Im Format Drei gegen Drei wurde auf kleinen Feldern auf vier Tore gespielt und am Ende gab es keine Rangliste. Denn das Ziel ist es, dass der Spass am Spiel im Vordergrund steht. Der W&O war an einem der zwei F2-Juniorenturniere hautnah dabei.
 Die Kinder hatten viel Spass beim Spiel auf total vier kleine Tore im Feld.
Die Kinder hatten viel Spass beim Spiel auf total vier kleine Tore im Feld.
Bild: Kathrin Lippuner
Vor dem Turnierstart wurden erst mal alle Kinder namentlich aufgerufen und durften als Mannschaft auf das Spielfeld laufen. Da es keine Schiedsrichter auf dem Feld gab, wurde der Anstoss mit einem «Schere, Stein, Papier» ausgelost. Sobald die Sirene den Startpfiff gab, lief dann alles wie üblich: Die Kinder sprinteten dem Ball hinterher und versuchten viele Tore zu erzielen.

Mehr spielen – aber auch mehr parat sein

«Da sie neu nur Drei gegen Drei spielen, wird in der Mannschaft mehr gewechselt und die Kinder kommen mehr zum Spielen», erläutert Fabio Volpe Trainer des FC Sevelen, einen Vorzug des neuen Spielsystem. Dies sah man auch auf dem Spielfeld. Die Partien starteten sehr schnell und es fielen viele Tore. Die Mannschaften wechselten immer wieder die Spieler aus und so erhielten die Kinder mehr Spielzeit. Für Manuel Bieri vom FC Grabs müssen die Kinder bei diesem System technisch ein bisschen mehr können als auf dem grossen Feld: «Im grossen Feld müssen sie mehrheitlich rennen und schiessen. Hier müssen sie mehr aufpassen und immer bereit sein.»
 Egal, auf wie viele Tore gespielt wird oder es am Ende eine Rangliste gibt oder nicht: Der Einsatz bei den Spielen war gross.
Egal, auf wie viele Tore gespielt wird oder es am Ende eine Rangliste gibt oder nicht: Der Einsatz bei den Spielen war gross.
Bild: Kathrin Lippuner
Da die Kinder nur zu sechst auf dem Spielfeld stehen, erhielten sie mehr Platz. Dies hatte auch Einfluss auf das Spielgeschehen. Die Spiele waren sehr abwechslungsreich und es ging hin und her.

Änderungen im Training sind erforderlich

Ein neues Spielsystem braucht auch eine Umstellung im Training. Für Fabio Volpe war dies keine Herausforderung:
Die Kinder wollen Fussball spielen. Ob jetzt im Feld zwei oder vier Tore stehen macht ihnen nichts aus.
Anders sieht es Manuel Bieri:
Es ist schwieriger geworden, ein Training zu planen. Der Einwurf fällt weg, aber in den höheren Kategorien müssen sie wieder einwerfen.
Mühe habe man aber damit, dass es am Turnierende keine Rangliste gibt. Wie zu hören war, sei es mitunter schwierig, die Kinder bei Laune zu halten. Für Volpe wäre es am Ende eines Turniers schöner «wenn die Mannschaft sagen könnte, dass sie das Turnier mit sieben Teilnehmern gewonnen haben.» Ranglisten Juniorinnen FF12: Final: Toggenburg – Werdenberg a 4:1. 1. Toggenburg. 2. Werdenberg a. 3. Werdenberg b. 4. Widnau. 5. Uznach. Juniorinnen FF15: Final: Triesen – Eschenbach 1:0. 1. Triesen. 2. Eschenbach. 3. Werdenberg a. 4. Werdenberg b. 5. Uznach 6. Au-Berneck 05. Junioren E: Final: Buchs – Grabs a 1:2. 1. Grabs a. 2. Buchs. 3. Hohenems. 4. Vaduz. 5. Haag. 6. Grabs b.