Gartentipp: Arbeiten im Spätsommer: Nochmals säen und pflanzen | W&O

26.08.2022

Gartentipp: Arbeiten im Spätsommer: Nochmals säen und pflanzen

An Arbeit und an guten Ideen mangelt es auch gegen Ende August nicht. Ein Tipp zum Giessen: Frühmorgens, um Wasser zu sparen.

Von Bert Stankowski
aktualisiert am 28.02.2023
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Schon Johann Wolfgang von Goethe sagte:
Habt Ehrfurcht vor der Pflanze, alles lebt durch sie.
Im August ist im Gemüsegarten der letzte Zwick an der Geisel: Jetzt kann nochmals ausgesät und gepflanzt werden – das Gemüse ist dann Ende September erntereif. So können nochmals Fenchel, Rüebli, diverse Salate, Broccoli, Chinakohl, Pak Choi oder Bohnen aus gepflanzt werden. Manche Saaten haben bei hohen Temperaturen Mühe zu keimen – hier hilft ein feuchtes Leintuch, das über die Saatrinne gelegt wird.

Ein Schuss Nährstoffe tut gut

Da im August die Karottenfliegen und die Lauchmotten in unserem Gemüseplätz ihr Unwesen treiben, empfehle ich, ein Kulturschutznetz über die gefährdeten Beete zu spannen. Da könnte man gleich die Gelegenheit nutzen und allen Kohlgewächsen nochmals einen Schuss Nährstoffe in Form von Kompost oder organisch-biologischen Gemüsedünger geben. Daneben nehmen natürlich auch Tomatenstauden und Kürbisgewächse – wie Gurken und Zucchetti - eine kleine Stärkung gerne zu sich. Noch später als im August sollte man allerdings nicht mehr düngen. Bei einigen Lagergemüsen könnte dadurch die Haltbarkeit und Lagerfähigkeit beeinträchtigt werden.

Wasser sparen: morgens giessen

Nach den vielen Malen, die wir in letzter Zeit mit der Giesskanne wässern mussten, ist die Bodenoberfläche oft verschlämmt und hart verkrustet. Sie sollte man nun vorsichtig lockern, ohne die flach wurzelnden Gemüsearten zu schädigen. So kommt genug Sauerstoff für ein reges Wachstum an die Wurzeln. Und beim nächsten Regnen versickert das begehrte Nass in den Boden, ohne dass es an der Oberfläche abläuft. Wann ist aber allgemein der beste Zeitpunkt zum Giessen? Abends oder morgens? Um Wasser zu sparen, sollte frühmorgens gegossen werden. Dann beginnt der Stoffwechsel der Pflanzen und sie können Wasser besser aufnehmen als am Abend. Auch verdunstet das Wasser morgens an der Erdoberfläche langsamer als in der Abendwärme. Und das Beste an der Methode ist: Den gefrässigen, lästigen Nacktschnecken wird die Arbeit nicht auch noch erleichtert. Sie kommen auf ihrer Schleimsohle schneller vorwärts und können mehr Schaden anrichten, wenn wir ihnen die Wege schön anfeuchten und gleitend machen. Eine geeignete Massnahme, um Wasser zu sparen, ist das Mulchen des Bodens mit einer dünnen Schicht organischen Materials. Das kann je nach Pflanzenarten Rindenmulch, Holzschredder oder gehäckseltes Schilf sein. Auch kann gut getrockneter Rasenschnitt verwendet werden, falls er gut getrocknet ist. Man sieht’s, an Arbeit, aber auch an guten Ideen mangelt es nicht. Bert Stankowski, Weisslingen www.hostako.npage.eu
 Bert Stankowski, Weisslingen. Autor der Gartenkolumne
Bert Stankowski, Weisslingen. Autor der Gartenkolumne