Oft ärgert mich der Flechtenbelag in meinem Garten, an Sträuchern und Bäumen schon ein bisschen. Aber weil man sagt, dies schade nicht und sei sogar ein Zeichen für saubere Luft, lasse ich ihn halt wachsen.
Aber, ganz so happy bin ich trotzdem nicht damit. Irgendwie habe ich den Eindruck, sie würden den Austrieb der Knospen behindern und auch die Rinde gewisser, borkiger Bäume zu lange nass halten. Stimmt das?
Keine direkte Schädigung
Ja und nein. Die Flechten bestehen aus einem Pilz und einem Algen- oder Cyanobakterienpartner und gehören darum zu den symbiotischen Organismen. Normalerweise schädigen sie den Austrieb von Knospen an Gehölzen nicht direkt.
Sie wachsen aber auf der Oberfläche von Baumrinden, an Ästen und Trieben bis zu deren Spitzen. In einigen Fällen, wie bei mir, können jedoch übermässig dichte Flechtenkolonien entstehen.
Das kann auf der Rinde den Austausch von Licht und Luft behindern, was zu einer verminderten Fotosynthese, also den Hauptaktivitäten der Pflanzen, führen kann. Natürlich kann sich damit ein dichter Belag negativ auf das Wachstum und die Gesundheit des befallenen Gehölzes auswirken.
Flechten zeigen schlechte Luftqualität an
Entgegengesetzt anderer Meinungen von Naturfreunden können dichte Flechten in einigen Fällen sogar ein Anzeichen für Umweltverschmutzung sein, besonders für die Luftverschmutzung, da ein hoher Gehalt an Luftschadstoffen das Wachstum von Flechten begünstigen kann.
Das Vorhandensein bestimmter Arten von Flechten kann darum auf eine schlechte Luftqualität hinweisen. So ist ihr Auftreten auf Gehölzen im Garten oft auch ein indirektes Zeichen für potenzielle Umweltschäden. Deshalb meine ich, wir sollten das eine tun, und das andere nicht lassen. Wo es zu viel an Flechten sind, entferne ich sie. Das funktioniert übrigens sehr gut mit einem scharfen Wasserstrahl aus dem Gartenschlauch.
Bert Stankowski
Weisslingen
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