Wie in einem Biotop ist der Schrebergarten ein Ort, wo die verschiedensten Kulturen, Mentalitäten und Sprachen zusammenkommen, sagt der Regisseur Rolf Lyssy:
Im Grossen übertragen, gilt das auch für die Schweiz.Auch unser Leben hat zwei Seiten: Zum einen sind da die blühenden Blumen, der sattgrüne Salat und die fröhliche Amsel, die ihr Lied in den Abend trällert. Aber es gibt eben auch die andere Seite. Der Nachbar oder die Nachbarin denen das Unkraut nach allen Seiten davon wächst, denen die Thujahecke über dem Kopf steht und die vom Grillen nicht mehr verstehen als ein Köhler von seiner Kohle - was heissen will, dass sie stinkt. Gegenseitiges Verständnis, etwas Rücksichtnahme und Geduld, können leider oft fehlen. Der Schrebergarten wird zum «Battlefield» und kleine Streitereien eskalieren zu Gerichtsfällen. Dabei wollen wir ja eigentlich im Schrebergarten die Natur geniessen, zusehen wie es wächst und grünt, die Sorgen des Tages abstreifen.
Aktuell gibt es laufend zu ernten
Gerade jetzt ist wieder die Zeit des Überflusses. Knackige Salate, süsse Beeren und leckeres Obst sind laufend zu ernten. Lebt die ganze Schrebergartensiedlung in Frieden, so kann man dauernd verschiedene Erträge der Gärten miteinander austauschen. Der eine hat zu viel vom Salat, der anderen sind die Bohnen sehr gut gelungen. Ich bin einer vom Salatdepartement: Meist kann ich eine ganze Siedlung mit überflüssigen Salatköpfen beliefern. Und nochmals wie es die liebe Oma meint:Man kann nicht nur das saftige Fruchtfleisch verschlingen, man muss auch damit rechnen, dass etwas unliebsames enthalten ist.Wobei, ein unliebsamer Inhalt ist das Bütschgi ja nicht, enthält es doch den Samen, der nötig ist um die Art zu erhalten und weiter zu bringen. Obwohl! Weiter ist oft nicht nur vorwärts, sondern auch rückwärts, wie die momentane Weltlage beweist. Alles fängt mit dem Kleinsten an, warum nicht der Weltfriede mit dem Schrebergarten? Bert Stankowski, Weisslingen www.hostako.npage.eu