Besonders gefährdet sind jedoch Kinder und Haustiere. Ihnen geht das Wissen um diese Art Gefahren ab. Sie sehen sie weniger, denn warum sollen die leuchtend roten Früchte des Geissblattes nicht essbar sein, wo doch die der Johannisbeere so gut schmecken?
Manchmal sind es ganze Pflanzenfamilien, die dieselben Giftstoffe enthalten, so wie die Aronstabgewächse, so etwa die Zimmerpflanze Monstera. Oder die Solanaceaen mit so scheinbar harmlosen Vertretern wie Kartoffeln und Tomaten, die in gewissem Zustand essbar sind.
Des Weiteren die Hahnenfussgewächse, wie der Eisenhut, der wohl eines der stärksten Gifte in unserer Natur und unseren Gärten enthält. Es sind aber oft auch Teile der Pflanzen, die ungiftig sind, wie das ausgereifte Fruchtfleisch der Tomaten oder die Knollen der Kartoffeln. Das Solanin in den Kartoffeln wird beim Kochen zerstört und die Knolle damit essbar.
Die Dosis macht bekanntlich das Gift
Der Arzt und Alchemist Philippus Theophrastus Aureolus Bombast von Hohenheim, genannt Paracelsus (*1493 in Egg bei Einsiedeln; † 1541 in Salzburg), ist noch heute berühmt für seinen Ausspruch: «Alle Dinge sind Gift, und nichts ist ohne Gift. Alleine die Dosis macht, dass ein Ding kein Gift ist!»
So ist der Fingerhut (Digitalis) eine tödliche Giftpflanze; hochverdünnt aber ist Digitalin (auch Digitoxin) ein wichtiges, in der Medizin gebräuchliches Herzmittel.
Es ist also wichtig, dass wir potenzielle Gefahrenquellen eliminieren oder erst gar nicht entstehen lassen. Rund um Kinderspielplätze, auf Terrassen und Balkonen, wo Kinder sich aufhalten und spielen, aber auch im Bereich von Schulen und Kindergärten sollte man auf die Pflanzung von Giftpflanzen verzichten. Besonders die Beeren stehen im Vordergrund von Vergiftungen.
Erwachsene sollten Beeren kennen
Als Erwachsene müssen wir in der Lage sein, Beeren zu bestimmen. So kann man Kinder und unerfahrene Erwachsene vor dem Verzehr giftiger oder ungeniessbarer Arten warnen. Sie sollten in der freien Natur oder in Gärten nur Früchte essen, die sie kennen. Haben sie selbst welche gesammelt, sollten sie diese zu Hause erst einmal vorzeigen und nicht heimlich essen.
Hinweis: Notfallnummer bei Vergiftungen: 145. Weitere Informationen gibt es unter diesem Link.