Geglückter Auftakt zur neuen Spielzeit beim Dixie- und Jazzclub Sargans-Werdenberg | W&O

11.10.2022

Geglückter Auftakt zur neuen Spielzeit beim Dixie- und Jazzclub Sargans-Werdenberg

Der St. Galler Pianist Elias Bernet hat im Trio mit einem äusserst vielseitigen Repertoire im Jazzkeller in Sargans begeistert.

Von Hans Bärtsch
aktualisiert am 28.02.2023
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Ob ein Wiegenlied oder eine Appenzeller Weise – Elias Bernet macht bekanntermassen vor gar nichts halt, wenn er in die Tasten greift. In originelle Ansätze verpackt sind auch «gewöhnliche» Blues- oder Boogienummern. Davon kann sich das in schöner Zahl erschienene Publikum überzeugen, welches am vergangenen Freitag zum Saisonauftakt im Jazzkeller Sargans erschienen ist. Bernet steht im Trio auf der Bühne. Begleitet von Schlagzeug und Stehbass entwickelt sich ein sehr unterhaltsamer, kurzweiliger Konzertabend. Den Vorträgen wird, wie man es in diesem Club gewohnt ist, mit grosser Aufmerksamkeit zugehört. Dass am Schluss geklatscht, getanzt und mitgesungen wird, gehört selbstredend ebenfalls dazu.

Es rockt, rollt, swingt und jazzt

Elias Bernet bezeichnet sich selbst gerne als Suchender, als Tüftler, offen in die verschiedensten (Stil-)Richtungen. Das unterstreicht er zum Saisonstart eindrücklich. Im Vergleich zu seinem letztjährigen Album «Better Off With The Blues», aus dem der eine oder andere Bluesklassiker ertönt, mag man die Hammondorgel vermissen. Aber man tut das an diesem Livekonzert keineswegs, weil es auch ohne rockt, rollt, swingt und jazzt. Zwischendurch fühlt man sich am Mississippi durch Nummern, die dereinst in New Orleans das Licht der Welt erblickt haben.

Förderpreis erhalten

Dass Bandleader Bernet ein Multitalent ist, beweisen nicht zuletzt seine gemeinsamen Auftritte mit dem Appenzeller Hackbrettspieler Nicolas Senn. 2019 ist ein gemeinsames Album namens «Hackbrett Meets Boogie-Woogie» erschienen. Bereits in jungen Jahren erhielt Bernet einen Förderpreis der St. Gallischen Kulturstiftung. Das «St. Galler Tagblatt» hat ein Porträt über den Ausgezeichneten mit dem Titel «Hochtalentierter Schnellfinger» versehen.

Die 38 Jahre sieht man ihm nicht an

Seit jener Preisübergabe (2005) sind einige Jährchen ins Land gezogen, Bernet längst nicht mehr der damalige Alleinunterhalter. Seine bald 38 Jahre sieht man dem St. Galler kaum an und äussern sie sich in grosser musikalischer Reife. Es macht schlicht und einfach Freude, ihm an seinem E-Piano zuzuhören.

Viel Applaus und «Zugabe»-Rufe

Von fetzigen schnellen Songs über getragene langsame Bluesnummern bis zu eingangs erwähnten Ausflügen in komplett andere Genres ist an diesem Abend alles dabei. Das Publikum dankt es mit entsprechendem Applaus und «Zugabe»-Rufen. Danach gesellen sich die Musiker, auch das ein Charakteristikum des Dixie- und Jazzclubs Sargans-Werdenberg, unter die Zuhörerinnen und Zuhörer. Und signieren CDs, die verkauft werden, damit unter anderem dem Schlagzeuger die Heimfahrt nach Wien finanziert werden kann, wie es zuvor in einer launigen (und natürlich nicht ganz ernst gemeinten) Ansage geheissen hatte.

Im Wochentakt geht es weiter

Beim Dixie- und Jazzclub Sargans-Werdenberg geht’s nun im Wochentakt weiter. Jeden Freitag ist Boogie, Oldtime-Jazz, Blues und Swing zu hören – oft auch in Kombination miteinander. Eine ganz spezielle Kombination bringt das kommende Konzert. Am Freitag, 14. Oktober, heisst es «Classic meets Jazz» mit Dave Ruosch und Maurice Imhof. Hinweis: www.jazz-sargans.ch