Gewerbefreundlichkeit geht anders | W&O

Sennwald 17.09.2024

Gewerbefreundlichkeit geht anders

Die Verwaltungsräte der blue24immo AG haben von der Gemeinde Sennwald keine Unterstützung erfahren, als es um ihr Bauprojekt ging. «Soll das so weitergehen?», fragen sie in ihrem Leserbrief.

Von Peter Alpiger, Christoph Tinner, Hanspeter Tinner, Martin Vetsch, Walter Vetsch
aktualisiert am 17.09.2024
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In den Legislaturzielen des Gemeinderates Sennwald haben Ehrlichkeit und Unterstützung des einheimischen Gewerbes einen hohen Stellenwert. Wir, die blue24immo AG, haben trotz einer geplanten Investition von über 20 Millionen Franken mit 250 Arbeitsplätzen keine Unterstützung erfahren. Im Gegenteil sind wir mehrfach krass belogen worden. Wir fühlen uns hintergangen und haben auch deshalb ein bestehendes Gewerbegebäude gekauft, um so der Willkür besser Paroli bieten zu können.

Sogar an einer als Aussprachesitzung bezeichneten Zusammenkunft verschweigt Gemeindepräsident Hug, dass er bereits eine Strafklage gegen unseren Präsidenten eingereicht hat. Auch die anderen Baukommissionsmitglieder werden nicht informiert, während der inzwischen – dem Vernehmen nach nicht nur freiwillig – ausgeschiedene Bauamtschef Kluser dafür sorgt, dass Verzögerungen entstehen.

Hug hat es nach unserer Auffassung so weit gebracht, dass ein Einschüchterungsklima herrscht. Wer Kritik äussert, läuft Gefahr, dass verschleppt wird, er mit hohen teilweise ohne Rechtsgrundlage (gerichtlich festgestellt!) erhobenen Kosten belegt oder als Querulant verunglimpft wird. Sogar mit Strafanzeigen im Alleingang muss gerechnet werden. In einem Fall ist beim Kanton der Antrag gestellt worden, die Rechtsschrift von Hug wegen Ungebührlichkeit mit Ordnungsbusse zu belegen. Das einzige Mal, dass sich Hug entschuldigt hat, offensichtlich um der Busse zu entgehen.

Es fällt uns auf, dass vermehrt Aufträge an genehme auswärtige Unternehmen vergeben werden. Ins gleiche Kapitel gehört der Verkauf von Industrieboden an die Mons Solar AG. Dieser im «Kassensturz» des unlauteren Wettbewerbes bezichtigten, auch aus dem Ausland finanzierten Unternehmung wird ohne weiteres Boden verkauft, obwohl sie nicht wie noch erforderlich reiner Produktionsbetrieb ist. Resultat: Mons Solar nimmt Massenentlassungen vor und will das erbaute Fabrikgebäude intern für 17 Millionen weiterverkaufen.

Zu denken gibt uns auch der Verkauf von 9000 m2 kostbarem Industrieland an die Pistor AG, einem zwar seriösen Grossisten für Bäckereibedarf, aber gemessen am Landverlust werden nur wenige Arbeitsplätze vorwiegend für Lastwagenchauffeure und kaum Güterproduktion entstehen.

Wir Einheimischen werden hingegen mit unsinnigen Auflagen und Ergänzungspapieren schikaniert und von der nicht zuständigen Baukommission abgewiesen. Zudem werden wir beim Bodenverkäufer, dem Rheinunternehmen, von Hug und Kluser grundlos schlecht gemacht. Den nicht genehmen Zuständigkeitsentscheid der Kantonsregierung zieht Hug wieder im Alleingang ans Verwaltungsgericht weiter, was verzögert und neben den aufgelaufenen Kosten im Bereich von hunderttausend Franken weitere Kosten von etwa zwanzigtausend auslöst. Den Vermittlungsversuch des Baudepartementes lehnt Hug arrogant, uneinsichtig und rechthaberisch ab, der Rekurs sei «offensichtlich unbegründet» und «betreffe alle Gemeinden negativ». Soll das so weitergehen?

Verwaltungsräte blue24immo AG: Peter Alpiger, Dahlienweg 3, 9466 Sennwald; Christoph Tinner, Brüel 1, 9468 Sax; Hanspeter Tinner, Brüel 3, 9468 Sax; Martin Vetsch, Läui 22, 9466 Sennwald; Walter Vetsch, Bifig 6, 9466 Sennwald