Gipfel der Naturtöne: Höhepunkt des Klangfestivals und des Naturton/Oberton Symposiums | W&O

11.05.2022

Gipfel der Naturtöne: Höhepunkt des Klangfestivals und des Naturton/Oberton Symposiums

Das Pfingstwochenende steht ganz im Zeichen des Klangs. Auf der Bühne stehen Künstlerinnen und Künstler, die sich mit ihrer Stimme oder einem Instrument den Naturtönen und den Obertönen widmen. Das Zentrum des Klangfestivals ist Alt St.Johann – aber nicht nur.

Von Sabine Camedda
aktualisiert am 28.02.2023
Abo Aktion schliessen
News aus der Region?

Alle Geschichten, alle Bilder

... für nur 9 Franken im Monat oder 96 Franken im Jahr.

Das Klangfestival vorzustellen, ist kaum nötig. Trotzdem gibt es einige Änderungen zu vermelden, nicht nur bezüglich des Musikprogramms. «Wir haben nun seit vier Jahren kein Klangfestival mehr gemacht, hingegen im vergangenen Festivaljahr einige neue Formate ausprobiert. Diese Erfahrungen lassen wir nun langsam einfliessen», sagt Christian Zehnder, der als Intendant der Klangwelt für das Klangfestival verantwortlich ist. Bereits vor der Pandemie kam die Idee auf, ein Naturton und Oberton Symposium durchzuführen. Dieses kann nun – mit zwei Jahren Verzögerung – stattfinden. Auch wenn ein Symposium vielmals mit einem Treffen für Fachleute gleichgesetzt wird, sollen die Veranstaltungen auch dem breiten Publikum interessante Einblicke in die Welt der Obertöne und der Naturtöne bieten. Christian Zehner erklärt:
Es geht uns weniger ums Wissenschaftliche als viel mehr um das Öffnen und Erleben dieser Klangwelten.
Das mehrtägige Treffen vom 2. bis 5. Juni soll den Künstlerinnen und Künstlern aber auch einen Austausch ermöglichen, wo sie Verbindungen schaffen können. Bestenfalls entstehen daraus neue Projekte.

Der Gipfel: Ein choreografierter Abend mit drei Blöcken

 Christian Zehnder, Künstlerischer Leiter Klangfestival Klangwelt Toggenburg.<br />
Christian Zehnder, Künstlerischer Leiter Klangfestival Klangwelt Toggenburg.
Bild: Ralf Ponzetto
" fotograf="Bild: Ralf Ponzetto" textUmfliessen="0" lightbox="0" /> Das Symposium gipfelt am Samstag in einem grossen Konzert. «Der Gipfel der Naturtöne ist ein neues Format», erklärt Christian Zehnder. Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus dem Symposium treten auf. Zehnder selber choreografiert den Konzertabend. Dieser sei in drei Blöcke eingeteilt, sagt er. Den zweiten Block bestreiten die Sänger des Jodelclubs Säntisgruess und der Nordic Voices, in den beiden anderen Blöcken stehen bis zu 50 Musikerinnen und Musiker auf der Bühne und spielen einzeln oder gemeinsam ihre Musik. Damit unterscheidet sich das Konzert nicht wesentlich von der bekannten Art des Klangfestivals, sagt Christian Zehnder. Aber:
Im Gegensatz zu früher werden die musikalischen Begegnungen und das Zusammenspiel in den Tagen zuvor eingeübt.
 Päivi Hirvonen bringt finnische Musik ins Obertoggenburg.
Päivi Hirvonen bringt finnische Musik ins Obertoggenburg.
Bild: PD
Trotzdem seien sie einzigartig und die Uraufführungen sind auch gleich die Dernièren. Der Gipfel der Naturtöne wird in zwei Teile gegliedert: Der erste Block wird um 17 Uhr gespielt, die beiden anderen ab 19.30 Uhr. Dazwischen haben die Besucherinnen und Besucher Zeit fürs Verweilen und für ein Abendessen im Zirkuszelt, das auf der Propsteiwiese aufgebaut wird. Es lohne sich, beide Konzertteile zu hören, sagt Christian Zehnder.
So kann das Publikum die verschiedenen Natur- und Obertonwelten in ihrer ganzen Vielfalt und ihrem Reichtum erleben.

Dorffest-Stimmung im Zelt vor der Propstei

Das Zirkuszelt soll die Verbindung der Klangwelt mit der Bevölkerung sein, wünschen sich die Verantwortlichen der Klangwelt. Jeder ist willkommen, sich zu verweilen, sich von Spezialitäten der Chääswelt zu verköstigen oder einfach nur die Musik zu geniessen. Mit heimischer Volksmusik und jungen Künstlerinnen und Künstler aus der Schweiz soll im Zelt Dorffest-Stimmung aufkommen. Dass das funktioniert, hat die Traktorparade im vergangenen Jahr gezeigt. Ein Publikumsanlass soll auch der Brunch am Sonntag nach der Messe sein. «Wir sind auch offen für Zaungäste, die einfach neugierig im Zelt sitzen und unserem Anlass noch mehr einen Festivalcharakter bringen», sagt Christian Zehnder.

Transformation von Konzertreihe zu Festival

 Thilo Hirsch stellt am Naturton und Oberton Symposium die Tromba marina (Trumscheit) vor.<br />
Thilo Hirsch stellt am Naturton und Oberton Symposium die Tromba marina (Trumscheit) vor.
Bild: Susanna Drescher
" fotograf="Bild: Susanna Drescher" textUmfliessen="0" lightbox="0" /> Veränderungen sind auch im Klangfestival spürbar, das parallel zum Naturton und Oberton Symposium stattfindet. Es findet nur noch am Pfingstwochenende statt und die Veranstaltungen sind nicht mehr nur auf Alt St.Johann beschränkt. «Wir tun uns am Sonntag mit der Schlossmediale Werdenberg zusammen», sagt Christian Zehnder. Das Konzerterlebnis beginnt im Werdenberg, dann führt die musikalische Reise, die mit einer Busfahrt zu einem eigenen Erlebnis wird, ins Obertoggenburg. Musikalisch steht an diesem Tag die Freundschaft zwischen der Schweiz und Österreich im Zentrum. Als Besonderheit werden zwei junge Jodlerinnen aus dem Toggenburg ihre heimischen Naturjodel zusammen mit einem grossartigen Orchester aus Österreich, in ganz neuem musikalischen Licht und Glanz aufleben lassen. Das passe ins Programm, sagt Christian Zehnder, denn:
Naturtöne und Obertöne werden nicht nur mit der Stimme erzeugt, sondern spielen auch überall in der Instrumentalmusik eine wichtige Rolle. Und das schon seit Jahrhunderten.
Deshalb trennt das Klangfestival (vormals Naturstimmenfestival) auch in Zukunft die Stimme und die Instrumente nicht mehr voneinander. Das Publikum scheint’s zu freuen: Der Vorverkauf ist gut angelaufen.