Im Mittelpunkt stand das Podium mit Skifahrer Noel Bislin, Ausbildner Roman Ackermann und Koordinator Marco Walser. Sportschülerinnen und -schüler der Oberstufen mit ihren Eltern, Vertretungen von Verbänden und Unternehmen sowie Lehrkräfte waren unter den Gästen des Anlasses.
Prorektor Stefan Gurtner stellte in seiner Begrüssung die Protagonisten des Abends vor und führte ins Programm ein. Marco Walser ist Verantwortlicher für das Förderprogramm am BZBS. Er ging auf die wichtigsten Punkte der Förderung der Leistungssportlerinnen und -sportler ein.
Total nehmen im Moment 35 Athletinnen und Athleten teil, heisst es in einer Medienmitteilung. Dabei sind unterschiedliche Sportarten vertreten, die grösste Gruppe sind dabei Fussballerinnen und Fussballer. Sie alle profitierten von individuellen Lösungen beim Unterrichtsbesuch, flexiblen Urlaubs- und Absenzenregelungen, erhielten auch individuelle Termine für Nachprüfungen oder werden bei schulischen Schwierigkeiten unterstützt.
Von nichts kommt nichts: Es gibt Aufnahmekriterien
Um ins Programm aufgenommen zu werden, werden sportliche Kriterien angewandt. Die Kandidatinnen und Kandidaten müssen eine Swiss Olympic Talent Card Regional oder National haben oder einem Förderkader des Liechtenstein Olympic Committee angehören.
Gemäss Marco Walser müssen mindestens zehn Stunden gecoachtes Training pro Woche ausgewiesen werden. Für ihn ist klar, dass Leistungssportlerinnen und -sportler sehr fokussiert in Sport und Beruf sind. «Die Wirtschaft braucht Leistungssportler», ist er deshalb überzeugt. Es soll keine Entscheidung Ausbildung oder Spitzensport getroffen werden müssen, sondern beide Bereiche kombiniert werden können.
Unterschiedliche Blickwinkel beim Podium
Einblick in den Alltag der verschiedenen Beteiligten am Förderprogramm habe das Podiumsgespräch geboten. Noel Bislin ist Skirennfahrer beim SSW und im zweiten Lehrjahr Metallbauer bei der Ackermann Metallbau AG in Mels. Er berichtete laut Medienmitteilung von seiner Berufswahl, vom Entscheid für den Beruf des Metallbauers sowie der Absprache mit seinem Betrieb, eine Sportlerlehre zu absolvieren.
Die Erfahrungen bisher seien sehr gut, so Noel Bislin. Er erhält im Betrieb den entsprechenden Freiraum für die Trainings und Wettkämpfe. Auch mit den Bedingungen in der Berufsfachschule ist Noel Bislin sehr zufrieden. Er gab den anwesenden Oberstufenschülerinnen und -schülern als Rat mit auf den Weg, den Beruf zu wählen, welcher ihnen wirklich gefällt. Anschliessend soll mit den Ausbildungsbetrieben das Gespräch mit dem Ziel einer Sportlerlehre gesucht werden.
Roman Ackermann musste sich bei der Anfrage von Noel Bislin zuerst über das Förderprogramm informieren. Den Entscheid, dem Skirennfahrer eine Sportlerlehre anzubieten, habe er nie bereut. Dies hänge auch mit den guten Leistungen von Noel Bislin im Betrieb und der Schule zusammen. Wichtig sei eine gute Kommunikation, auch gegenüber den Mitarbeitenden und den anderen Lernenden, so Roman Ackermann. Sein Betrieb profitiere von einem fokussierten und motivierten Lernenden. Die Abwesenheiten seien geplant und die Arbeit könne entsprechend eingeteilt werden. Wichtig sei weiter, dass der Lernende von seinen sportlichen Aktivitäten berichte, damit auch klar sei, was er während seiner Abwesenheiten mache.
Programm werde laufend weiterentwickelt
Marco Walser ist nicht nur für das Förderprogramm selbst, sondern für dessen Weiterentwicklung verantwortlich. Er könne sich vorstellen, die Sportlerlehre um ein Jahr zu verlängern. So hätten die Athletinnen und Athleten mehr Zeit für die Schule, den Sport und die Erholung. Neben seinen Koordinationsaufgaben ist er auch für das Aufnahmegespräch zuständig. Dort wird die Situation angeschaut und geklärt, ob eine Sportlerlehre möglich ist.
Aus dem Publikum seien Fragen zur Lehrstellensuche, den Abläufen in der Berufsfachschule oder der Bekanntmachung des Angebots bei den Unternehmen und Firmen gekommen. Der grosse Aufmarsch an diesem Abend zeige, dass ein grosses Interesse am Förderprogramm Sport des BZBS besteht.