Wer mit einem zufriedenen Lächeln über seine Arbeit der letzten 30 Jahre berichten kann, der schaut auf eine erfüllte Zeit zurück. Adelbert «Adi» Büchel durfte dies anlässlich der Frühjahrsmeisterschaft im Geräteturnen in Gams vom vergangenen Wochenende tun.
30 Jahre führte er das Rechnungsbüro des beliebten Anlasses, an welchem jedes Jahr gegen 600 Turnerinnen und Turner teilnehmen. Unter dem Applaus der Gäste wurde er zusammen mit Rita Eggenberger, der langjährigen Helferin und Leiterin der Festwirtschaft, am Sonntag verabschiedet. Adi Büchel hält fest:
Heute sei dies nur noch selten der Fall, wie er bedauert:
Ich darf auf eine interessante Zeit zurückblicken und bin glücklich, meinen Job in motivierte, junge Hände zu geben.Nach diesen Worten schaut seinen Nachfolgerinnen Chantal und Jasmin Lippuner kurz über die Schultern und vergewissert sich, dass sie alles im Griff haben. Motivierte Nachfolgerinnen fühlen sich gut aufgehoben Mit Jasmin und Chantal Lippuner konnten zwei ehemalige Turnerinnen für das Rechnungsbüro gewonnen werden. «Wir möchten uns zuerst für die Unterstützung und die grosse Arbeit bei Adi bedanken. Wir freuen uns sehr auf die Aufgabe und sind motiviert, dem STV Gams in dieser Form etwas zurückzugeben. Natürlich haben wir Respekt vor der Erwartungshaltung als Nachfolgerinnen von Adi, fühlen uns im Team des OK aber sehr gut aufgehoben», fassen sie die Gefühlslage kurz vor Abschluss des Anlasses zusammen.
Routine hilft bei der Gruppeneinteilung
Das Rechnungsbüro ist ein wesentlicher Teil in der Organisation des Anlasses. Zwei bis drei Monate vor den Wettkämpfen heisst es, zusammen mit der Wettkampfleitung die Zeit- und Einsatzpläne für die einzelnen Kategorien zu erstellen. «Da hilft einem die Routine schon, wenn es darum geht, die Vereine auf die einzelnen Gruppen aufzuteilen», sagt Büchel. Wie er weiter erzählt, sollten die Gruppen nicht mehr als zehn bis zwölf Turnerinnen und Turner umfassen, zum anderen werde darauf geachtet, dass die nahegelegenen Vereine eher früher antreten als jene, die weite Anreisen haben. «Die Zuteilung führt dabei nur selten zu Diskussionen, der gegenseitige Respekt zwischen Sportlern und Veranstalter ist gross», blickt Büchel auf überwiegend positive Erlebnisse zurück.Präsenzzeit am Wettkampf hat sich verkürzt
Einen wesentlichen Wandel beschäftigt Adi Büchel trotzdem: «Früher reisten die Vereine meistens geschlossen am Morgen an. Die Turnerinnen und Turner jeder Kategorie durften so auf die Unterstützung ihrer Kameraden zählen und gleichzeitig konnten die Jüngeren von den Darbietungen der Erfahrenen profitieren», erzählt er.Die Kinder und Jugendlichen reisen für ihren Wettkampf an und sind schon bald wieder weg. Das gesellige Vereinsleben leidet und den Jüngsten fehlen so die Vorbilder, denen sie nacheifern können.
Von Jahr für Jahr das Programm optimiert
Adi Büchel selbst ist kein aktiver Turner. Über seine Frau Andrea, heute wie damals Wettkampfleiterin, kam er vor 30 Jahren zu seinem «Job» als Rechnungsführer. Engagement auf höchster Stufe Das Rechnungsbüro ist Sache des jeweiligen Veranstalters, was zu einer Grosszahl von verschiedenen Hilfsmitteln führt. Für Adi Büchel ist dies nicht mehr zeitgemäss: «Ich würde mir wünschen, dass der Verband sich dieser Herausforderung stellt und allen ein einheitliches Programm zur Verfügung stellen würde.» Die Organisatoren der Schweizer Meisterschaften wurden schon früh auf Büchel und sein Programm aufmerksam. Zehn Jahre amtete er auf höchster nationaler Stufe als Rechnungsführer. Bei seinem Abschied 2009 wollte ihm der Turnverband sein Programm abkaufen. «Das wollte ich nicht, das hätte meiner Einstellung widersprochen. Ich wollte immer einfach meinen Beitrag an die Gesellschaft leisten.» Büchel blieb auch damals seiner Überzeugung treu und schenkte sein jahrelang erprobtes Programm seinem Nachfolger. «Am Anfang bestand meine Motivation darin, das Rechnungsbüro effizienter zu gestalten. Damals wurden die Notenblätter noch mit Schreibmaschine ausgefüllt. Als erstes stellte ich einen PC ins Büro und entwickelte ein Excelprogramm, welches die Arbeit erleichterte und die Fehleranfälligkeit verminderte. Von Jahr zu Jahr optimierte ich das Programm und passte es den steigenden Bedürfnissen der Veranstalter und Teilnehmer an.» Adi Büchel schaut auf weit über hundert organisierte Anlässe zurück, steht aber weiterhin nicht gerne im Rampenlicht. Er blickt zufrieden zurück:Ich wollte einfach meinen Beitrag an die Jugend leisten und genoss die Geselligkeit bei den Turnern.Die freie Zeit will er nun seinen liebsten Hobbys – Biken, Wandern und Fotografieren – widmen.