Hier fliegen die Späne: Sie investiert ihre Ferien in Designmöbel | W&O

Trübbach 22.03.2025

Hier fliegen die Späne: Sie investiert ihre Ferien in Designmöbel

Bei Laura Mannhart fliegen die Späne. Die Schreinerin in Ausbildung beteiligt sich mit einer selbst entworfenen Kommode bei der Suche nach dem «Schreiner-Nachwuchsstar». Ihr Möbel wird vom 9. bis 13. April an der Offa in St. Gallen ausgestellt.

Von PD
aktualisiert am 22.03.2025
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Gestemmte Fronten und mit der Kehlmaschine gefräste Profile werden die von Laura Mannhart entworfene Kommode aus gedämpfter Fichte prägen. Das Designermöbel wird in naher Zukunft den Flur ihres Daheims verschönern und für wertvollen Stauraum sorgen.

Die angehende Schreinerin befindet sich im zweiten Ausbildungsjahr und investiert einen Teil ihrer Ferien in das Wettbewerbsprojekt. Der Schreinerverband des Kantons St. Gallen hat seine Nachwuchstalente dazu aufgerufen, ihrer Kreativität freien Lauf zu lassen und ein eigenes Möbel zu entwerfen und zu schreinern.

Bewusst kein Bürojob gewählt

«Für mich ist es das erste Mal, dass ich sämtliche Arbeitsschritte eigenständig plane und umsetze», erklärt Laura Mannhart. Die Aufgaben reichen von der Entwicklung der Idee, über das Zeichnen der Pläne, die Materialwahl, das Rüsten des Holzes, deren Bearbeitung bis hin zur Endmontage.

Allein diese Arbeitsschritte zeigen auf, wie vielfältig der Beruf der Schreinerin respektive des Schreiners ist. Genau diese Vielseitigkeit ist es, die Laura Mannhart an ihrem Lehrberuf schätzt:

Das Arbeiten mit unterschiedlichen Materialen und Techniken ist herausfordernd. Als Schreinerin sehe ich zudem am Ende des Tages, was ich geleistet habe. Das bereitet Freude.

Bei der Berufswahl war für Laura Mannhart rasch klar, dass sie keinen Bürojob sucht und auch in der Gesundheitsbranche nicht glücklich wird. Deshalb schaute sie an einem Zukunftstag ihrem Vater über die Schultern und lernte so den Job des Maurers kennen.

Das Handwerk gefiel ihr zwar, der Rohstoff weniger. Deshalb entschied sich Laura Mannhart, Schnupperlehren als Zimmerin und als Schreinerin zu absolvieren. Letztlich entschloss sie sich, eine Grundausbildung als Schreinerin zu absolvieren. Die Verarbeitung des warmen und natürlich nachwachsenden Rohstoffs Holz sowie das Handwerk erlernt sie aktuell bei der Schreinerei Teuscher AG in Trübbach.

Teilnahme ist ein gutes Lehrstück

Bei der Herstellung des eigenen Designermöbels verlässt Laura Mannhart ihre persönliche Komfortzone. Sie hat bewusst herausfordernde Elemente gewählt, um sich selbst zu fordern und so Neues zu lernen. Das grosse Engagement der Auszubildenden wird vom Lehrbetrieb unterstützt:

Ich darf hier die Infrastruktur nutzen und erhielt beim Zeichnen der Pläne die nötige Begleitung, da wir in der Berufsschule noch nicht alle Themen bis ins Detail behandelt haben.

Wer weiss, vielleicht wird sie mit ihrer Kommode im April zum «Schreiner-Nachwuchsstar» gewählt. Entscheiden, wer den begehrten Titel gewinnen wird, können unter anderem die Messebesucherinnen und -besucher der Offa. Diese haben die Gelegenheit, unter allen Wettbewerbsbeiträgen ihr Lieblingsstück zu wählen.

Für Laura Mannhart steht der Gewinn des Titels zwar nicht im Vordergrund, darüber freuen würde sie sich aber alleweil. Egal für wen sich das Publikum letztlich entscheiden wird: Dem Schreinerberuf bleibt die engagierte Flumserin die nächsten Jahre treu. «Die Lehre dauert insgesamt vier Jahre und danach würde ich am liebsten noch etwas Erfahrung im Beruf sammeln. Perfekt wäre, wenn ich über die Sommermonate auf einer Alp mitarbeiten könnte und über die Winterzeit in der Werkstatt arbeiten dürfte», verrät Laura Mannhart ihre Pläne.

Genau diese Naturverbundenheit und der Hang zum Traditionellen sowie der Einfluss der Moderne werden sich in ihrer Fichten-Kommode widerspiegeln.