https://vimeo.com/715141253
Junge Menschen, kleine Gruppen, ältere Wanderer, Kinder – alle sind gekommen, um zu wandern und mit Musik eine gute Zeit zu erleben. Entweder fuhr man mit der Sesselbahn ins Oberdorf oder wanderte bereits vom Tal zum Start von Hiking Sounds hinauf ins Oberdorf. Am Samstag wie am Sonntag wurden über 1500 Tickets verkauft.
Aus der Zeit der Coronapandemie entstanden
«Wandern ist des Müllers Lust» ist ein bekanntes deutsches Wanderlied. Es wurde Ende des 19. Jahrhunderts geschrieben. Wandern ist seit jeher auch eine beliebte Freizeitbeschäftigung von Herr und Frau Schweizer.
Seit Beginn der Pandemie 2020 hat das Wandern einen weiteren, wichtigen Stellenwert in der Agenda von vielen Schweizern erhalten. «Gehen sie raus in die Natur und bewegen sie sich», war ein Slogan, den man in den vergangenen zwei Jahren des Öftern hörte.
Dies nahm sich auch die Eventagentur Tit-Pit zu Herzen. Sie konnte keine grösseren Anlässe mehr organisieren. Auch die Musikbranche litt in dieser Zeit. Schweizer Sänger, Sängerinnen und Bands hatten während der Pandemie fast keine Auftritte mehr.
Den Verantwortlichen der Eventagentur kam daher die Idee, die Musik zur Bevölkerung zu bringen. Wandern in verschiedenen Regionen der Schweiz, sich in der freien Natur bewegen, Abstand halten und dabei etwas Gutes für die Gesundheit tun, gespickt mit Musik unterwegs. Aus dieser Idee ist 2021 Hiking Sounds entstanden.
Mehrere Möglichkeiten zum Bräteln an Feuerstellen
Einmal angekommen im Oberdorf, ging es auf dem Wanderweg Richtung Gültenweid zuerst einmal bergauf, bis die gekennzeichnete Wanderung über den Klangweg Richtung Hägis führte. Immer wieder sah man Familien oder kleinere Gruppen, die es sich unterwegs gemütlich machten.
Ein weiteres Highlight in dieser Jahreszeit auf Wanderungen ist die Blumenpracht am Wegesrand. Viele Eventbesucherinnen und -besucher blieben stehen und werweissten, was das für Blumen sind.
Hiking Sounds ist so aufgebaut, dass nach einer gewissen Zeit unterwegs, die erste Bühne kommt, das Campfire. Auf dieser Plattform treten Nachwuchstalente auf. Dieses Campfire war in Wildhaus bei der Talstation der Gamsalpbahn.
Nebst Musik gibt es dort die Möglichkeit, an mehreren Feuerstellen zu bräteln. Verschiedene Menschen sitzen zusammen um die Feuerstellen und halten einen Stecken mit der Wurst ins Feuer. Dabei kommt man ins Gespräch. Eine Besucherin sagte, dass sie bereits letztes Jahr an einem Hiking Sounds war. Während sie verträumt ins Feuer schaute, sagte sie:
Emanuel Reiter, ein Bayer der schon seit 15 Jahren in Uzwil lebt, war beim Campfire zu hören. Sein neuester Song ist «Stark sein».
Der zweite Künstler am Samstag war Linus. Mit seiner kleinen Gitarre verbreitete er Melancholie, Sehnsucht und Freude. Am Sonntag, dem Familientag, trat am Campfire Kapitän Flunker auf. Mit seinen haarsträubenden Geschichten begeisterte er die ganze Familie.
Gute-Laune-Musik auf der Hauptbühne
Die Hauptbühne, die Hiking Sounds Stage, war beim Berggasthaus Oberdorf aufgebaut. Auf dieser Bühne treten bekannte Schweizer Künstler auf. Bereits eingestimmt von der Musik beim Campfire, suchten sich die Besucher ein passendes Plätzchen vor der Bühne aus.
Mit Rita Roof trat eine Sängerin auf, die in der Vergangenheit im Hintergrund von vielen bekannten Sängern zu hören war. Seit letztem Jahr ist sie mit ihrem persönlichen Debütalbum «Stimm i mir» unterwegs. Es sind Songs, die ihr Leben geschrieben hat.
Der Hauptact an diesem Samstagnachmittag war Dodo. Er startete seinen Auftritt zusammen mit Rita Roof. Sie war einst eine Backgroundsängerin von ihm. Schon die ersten Takte versprühten einfach gute Laune an diesem kühlen Samstagnachmittag.
Mit seiner positiven Musik riss er Klein und Gross von den Stühlen und Decken. Der Höhepunkt war sicher der Sommerhit von 2015, «Hippi-Bus». Wer konnte, sang und hüpfte mit. Am Sonntag sorgten auf der grossen Bühne QL und die Stubete Gäng für gute Laune.
Für die Verantwortlichen war es nicht leicht, diesen Anlass auf die Beine zu stellen. Bis es so weit war, gab es viele Hindernisse zu überwinden.
Bewilligungen von öffentlichen Stellen mussten eingeholt werden. Zum Schluss waren sich die Verantwortlichen einig: Dieser Anlass soll auch in Zukunft wieder stattfinden.
Es ist so friedlich, wandern, am Feuer sitzen, eine Wurst bräteln und dabei guten Sound im Ohr. Einfach eine gute Stimmung.