Historischer Erfolg des FC Vaduz: Einzug in die Gruppenphase der Conference League | W&O

26.08.2022

Historischer Erfolg des FC Vaduz: Einzug in die Gruppenphase der Conference League

Mit einem 1:0-Auswärtssieg bei Rapid Wien am Donnerstagabend hat sich der Challenge-League-Verein erstmals für Gruppenspiele eines europäischen Wettbewerbs qualifiziert.

Von Gary Kaufmann
aktualisiert am 28.02.2023
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Den slowenischen Cupsieger, den Dritten der Süper Lig und im Spiel des Jahres den österreichischen Rekordmeister Rapid Wien geschlagen: Vaduz hat sich die Gruppenphase der Conference mit starken Leistungen auf der europäischen Bühne mehr als nur verdient. Im Wiener Weststadion liess sich der Aussenseiter vom Pfeifkonzert der heimischen Fans gar nicht einschüchtern, überwand nach einer harten Schlacht auch die letzte Hürde, und das noch in der regulären Spielzeit. Nicht mit Dusel, sondern insgesamt in allen Runden überlegen, obwohl man stets der Aussenseiter war.

Rote Karte: Vaduz ab der 35. Minute in Überzahl

Dieses Mal war es der Favorit Rapid Wien und nicht der Aussenseiter, der von Beginn an Druck machte und zu Chancen kam. Schon in der dritten Minute wurde es gefährlich im Vaduzer Strafraum, als Greil nach einem Burgstaller-Stocher aus kurzer Distanz an FCV-Torhüter Büchel scheiterte. Es folgten weitere Aktionen, wobei die Abwehr der Liechtensteiner den Wiener Flankenwellen standhielt. Als sich dann die Chance bot, wurde diese aus dem Nichts zur Führung genutzt: Fehr initiierte auf der linken Seite die Flanke, Sasere leitete weiter und Cicek hämmerte, nachdem er an Auer vorbeikam, das Leder unweit des Elfmeterpunkts ins Netz (22.). Mässig attraktive Gegner für den FC Vaduz Am Freitagnachmittag erfolgte in Istanbul die Gruppenauslosung der Conference League. In der Gruppe E trifft der FC Vaduz auf den AZ Alkmaar (Niederlande), Appollon Limassol (Zypern) sowie Dnipro-1 (Ukraine).  Das Wunder lag nun förmlich in der Luft. Einen Meter vor dem Strafraum wurde Gajic, der einer der besten auf dem Platz war, von Wimmer mit einem Notfoul zu Fall gebracht. Hierfür gab es die rote Karte, sodass Rapid ab der 35. Minute fortan nur noch zu zehnt spielte. In der Nachspielzeit der ersten Halbzeit wurde es auf beiden Seiten brenzlig mit einem Distanzschuss von Ulrich und dem Druijf-Kopfball aus kurzer Distanz.

Vaduz stark im Kollektiv und in der Defensive

Nach dem Seitenwechsel machte Vaduz vorne mehr aus der personellen Überlegenheit und liess hinten wenig zu. Früh hatte Fehr die Entscheidung auf dem Fuss, doch Rapid-Goalie Hedl klärte in extremis zur Ecke (53.). Die Hausherren kamen auch in Unterzahl noch zum einen oder anderen kritischen Abschluss. So zum Beispiel Demir, der direkt vor seiner Auswechslung mit einem starken Schuss knapp das FCV-Tor verfehlte (65.). In der 72. Minute knallte Grüll nach Kühns Dribbling sowie einem Gerammel im FCV-Strafraum den Ball ins Tor, aber da war die Partie wegen eines Fouls an Gasser bereits unterbrochen. Rapid gab nicht auf, pochte in der Schlussphase auf den Ausgleich. Bei Vaduz liessen allmählich die Kräfte nach, trotzdem rannte man bis zum Schluss und liess den Wienern hinten wenig freie Räume. Mit letzter Puste hat Vaduz dank einer guten Kollektivleistung und einem sicheren Rückhalt im Tor trotz einer angespannten Schlussphase den verdienten Sieg geschafft.