Griechische Gemüsepfanne, Poulet-Saltimbocca mit Fächerkartoffeln oder Sommer-Lasagne à la Peter – die Rezepte, die auf Peter Merz’ Website im «Alltags-Kochbuch» zu finden sind, hören sich gluschtig an. Rund 140 Gerichte hat der Seveler dort in den vergangenen Monaten zusammengetragen.
«Das Kochen ist eindeutig eines meiner wichtigsten Hobbys geworden», erzählt Peter Merz-Wieser gegenüber dem W&O, während er eine Tomate in kleine Stücke schneidet.
Fast zehn Gewürze, Öl und Kokosmilch hat er neben dem Herd fein säuberlich aufgereiht. Die Kartoffeln garen gerade im Steamer.
Dass der selbstständige Architekt, der zusammen mit seiner Frau Antonia Merz-Wieser ein kleines Architekturbüro betreibt, jeden zweiten Abend den Kochlöffel schwingt, war nicht immer so. «Als meine Frau vor ungefähr sechs Jahren noch auswärts arbeitete und wir oft in Restaurants essen gingen, hatte ich die Idee, dass ich ja selber anfangen könnte zu kochen.»
Anhand von immer wieder anderen Rezepten versuchte er sich in der Küche. In einer Excel-Tabelle führt er seither sauber Buch, was er an welchem Tag gekocht hat.
«Wir hätten zwar auch noch viele Kochbücher», sagt Peter Merz und deutet auf ein Regal.
Tägliches Feedback zu seinen Kochkünsten erhält er auch von seiner Frau – wenn zu Mittag jeweils das am Abend vorbereitete Menü auf den Tisch kommt. «Ich habe mich nicht gewehrt, als Peter angefangen hat zu kochen», sagt sie und lacht.
Heute koche ich Aloo Masala – ein Kartoffelcurry auf südindische Art – das mache ich zum ersten Mal.
Seit etwas sechs Jahren kocht er jeden zweiten Tag
Der Hobbykoch füllt die geschnittenen Tomaten in ein Schälchen, stellt es neben die anderen Zutaten und zückt das Handy, um eine Foto zu machen. «Die Fotos brauche ich, um später das Rezept auf meinen Blog aufzuschalten», erklärt er. Seine selbst erstellte WordPress-Seite, die unter www.peter-merz.ch zu finden ist, ist nämlich ein weiteres Hobby des 64-Jährigen.So kann ich immer wieder nachsehen, was ich schon lange nicht mehr gekocht habe.
Rezepte nach eigenem Geschmack angepasst
Um die im Internet herausgesuchten und nach eigenem Wunsch und Geschmack angepassten Rezepte fürs nächste Mal gleich griffbereit zu haben, hat er angefangen, diese mit Fotos zu dokumentieren. «Meine Frau stellt am Computer dann jeweils das Rezept mit Text und Bildern zusammen und macht eine PDF-Datei.» Diese stellt er seit einigen Monaten in seinem Online-Kochbuch der Öffentlichkeit zur Verfügung. «So habe ich die Rezepte, die ich gerne koche, sauber geordnet immer griffbereit.» Sie sind sortiert nach Themen wie Fleisch, Vegetarisch oder Beilagen.In letzter Zeit habe ich angefangen, auch asiatische Rezepte zu kochen.
Aber ich nehme kein Kochbuch in die Finger, das ist nicht mehr meine Welt.Lieber nutzt er die vielfältigen Möglichkeiten des Internets. Das vorbereitete Rezept wird dann nicht etwa ausgedruckt. Er lässt es sich lieber vom iPad anzeigen, das in der Küche in einer Halterung befestigt ist.
Tägliches Feedback zu den Kochkünsten
Vor einem Jahr machte Peter Merz bei der TV-Sendung «Mini Chuchi, dini Chuchi» mit und tischte den Gästen Cordon-bleu vom Seveler Wagyu-Rind auf. Ansonsten kocht er hauptsächlich für sich und seine Frau. «Manchmal laden wir aber auch Leute ein, zum Beispiel Freunde aus einer regionalen Kochgruppe im Facebook», sagt Peter Merz. «Dort poste ich oft, was ich gerade gekocht habe, zusammen mit dem Rezept von meiner Website. Manchmal kocht es jemand nach und gibt mir ein Feedback.»Gefüllte Omelette ist sein Lieblingsgericht
Peter Merz plant die Menüs immer einige Tage voraus. Denn: «Ich kann es nicht haben, wenn ich nicht weiss, was ich kochen soll. Bevor ich mich an den Kochherd stelle, gehe ich jeweils im Dorf einkaufen.» Für ein gutes Essen braucht es aus seiner Sicht nämlich:Viel Geduld und Liebe sowie gute Produkte.Peter Merz’ absolutes Lieblingsgericht ist Omelette mit Hackfleischfüllung.
Das habe ich schon als Kind immer an meinem Geburtstag gewünscht.«In der Zwischenzeit mache ich es aber etwas anders als damals meine Grossmutter. Bei mir kommt noch etwas Gemüse rein und es wird etwas aufgepeppt.»