Auch das dritte Quartal lässt die Kassen in Sennwald bei der Haager Vakuumventilproduzentin VAT 2021 klingeln. Nach Angaben des Unternehmens wird sich der Boom mindestens bis Jahresende weiter fortsetzen. Der Auftragseingang ist gemäss einem Communiqué um 91 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen und hat ein Volumen von rund 299 Millionen Franken. Der Umsatz kletterte demnach um 23,4 Prozent auf 230 Millionen Franken. Je umgesetztem Franken sind Neuaufträge im Wert von 1,3 Franken generiert worden.
Halbleitersektor ist der Treiber
Ursache für das Wachstum bei VAT ist der Halbleitersektor, der weltweit wächst. Wegen des globalen Mangels an Halbleiterchips und dem technologischen Fortschritt wird in neue Produktionsanlagen investiert. Gemäss VAT liegen die Investitionen der Kunden auf einem Rekordniveau. Auch die Nachfrage nach Dienstleistungen sei gewaltig. So habe man auch Marktanteile hinzugewinnen können.
Inklusive Dienstleistungen können wir Stand heute schon einen Umsatz von 1,4 Milliarden Franken bewältigen»,
sagte Konzernchef Mike Allison bei der Präsentation der Quartalszahlen. VAT hatte anfangs 2019 noch eine Auftragskrise zu bewältigen und Kurzarbeit verordnet. Ende 2019 zogen die Geschäfte dann wieder an. Inzwischen ist etwa die Produktion in Malaysia ausgebaut worden. Ausserdem wurde auch am Standort Sennwald investiert. Und das Wachstum soll in den kommenden Jahren weitergehen. Allison:
Wir schätzen, dass das Wachstum in der Industrie fünf bis sieben Prozent betragen wird. Allerdings werden wir mit Sicherheit schneller zulegen können.
So gesehen sind die mittelfristigen Ziele des Konzerns eher konservativ ausgewiesen. Denn VAT will bis 2025 einen Umsatz von 1,1 Milliarden Franken erreichen. Allison gibt denn auch zu, dass man diesen Wert bestimmt übertreffen werde.
Auch die Pandemie hat ihren Teil zum Erfolg beigetragen. Homeoffice und Onlinehandel seien Megatrends geworden, genauso wie etwa die digitale Transformation, Künstliche Intelligenz oder die Nutzung von Cloud Computing. Die kurzfristigen Aussichten für den Halbleitermarkt würden deshalb auch 2022 positiv bleiben.
VAT rechnet für das laufende Jahr mit einem Umsatz von 885 bis 895 Millionen Franken. Letztes Jahr waren es noch 692 Millionen Franken. Auch der Unternehmensgewinn werde wohl höher ausfallen. 2020 waren es rund 134 Millionen Franken.