Ein grosser Lastwagen mit ukrainischen Nummernschildern parkierte gestern beim Landwirtschaftlichen Zentrum in Salez. Helferinnen und Helfer verpackten Schlafsäcke, Wolldecken, Verbandsmaterial und weitere Hilfsgüter in Paloxen. Diese wurden anschliessend in den Lastwagen verladen. Die von Hans Oppliger am Sonntag ins Leben gerufene Hilfsaktion des Vereins «Humanitäre Nothilfe Ukraine» ist gut angelaufen.
Jürg Trümpler, einer der Helfer, sagt:
Das Verpackungsmaterial kurzfristig zu organisieren und alle nötigen Bewilligungen für den Transport in die Ukraine einzuholen, das seien grosse Herausforderungen, sagt Hans Oppliger. Um die Bewilligungen kümmern sich seine ukrainischen Kontaktpersonen zusammen mit der Botschaft. «Das Hilfsmaterial, das wir einpacken, muss dafür laufend dokumentiert und fotografiert werden.»
Hilfsgüter sowie Geldspenden sind beim Verein «Humanitäre Nothilfe Ukraine» nach wie vor willkommen. Weitere Informationen sowie Kontonummer sind hier zu finden.
Am Montag wurden Lastwagen mit Wolldecken und Matratzen beladen. Die Reise geht zunächst nach St. Gallen, ehe die Güter ins östliche Krisengebiet gefahren werden.
Die Menschen sind grosszügig. Es sind seit Montag massenhaft Leute vorbeigekommen, die Hilfsgüter und Geld gebracht haben.«Ein Mann hat gesagt, er verzichte auf seine Ferien und spende stattdessen 1000 Franken», erzählt er von einem berührenden Moment. Jemand habe sogar ein Zimmer für Flüchtlinge angeboten.
Viele äussern zudem ihr Unverständnis über das, was derzeit in der Ukraine passiert.
Kirchgemeinde Buchs im Standby-Modus
Hilfestellung ist auch von den Kirchgemeinden der Region zu erwarten. Hier sei man in den Startlöchern. «Man darf aber keinen Schnellschuss machen», rät Pfarrer Erich Guntli von der Katholischen Kirchgemeinde Buchs-Grabs. Wie er aus Erfahrung weiss, müssen erst mal Strukturen geschaffen werden.Es braucht eine sinnvolle Organisation.Guntli hat bereits 1991, als der Krieg in Ex-Jugoslawien ausbrach, tatkräftig bei Spenden mitgeholfen. Elementar ist aus seiner Sicht die professionelle Handhabung. Pfarrer Guntli spricht an dieser Stelle die Caritas an. Sie ist die richtige Verteilerin von Hilfsgütern, welche eine Kirchgemeinde durch ihr lokales Engagement generiert. «Wir warten auf die Caritas», spricht Erich Guntli die Lage an und zeigt Verständnis, dass man erst mal im Standby-Modus sei:
Man muss erst mal wissen, was benötigt wird und wie alles koordiniert werden soll.Bereits aktiv ist die Evangelisch-Reformierte und die Katholische Kirchgemeinde Sennwald. Beide Institutionen unterstützen die Sammelaktion des Vereins «Humanitäre Nothilfe Ukraine», der auf Initiative von Hans Oppliger gegründet wurde.