Als am 5. Mai 1972 Kyriakos Hatziisaak seine Arztpraxis Dr. Hatziisaak an der Hauptstrasse in Trübbach eröffnete, war dessen Sohn Telemachos erst vier Jahre alt. Dass er dereinst ebenfalls Medizin studieren und im Jahr 2000 die Praxis seines Vaters übernehmen würde, war damals noch nicht absehbar.
Ausgebaut und modernisiert
In den 22 Jahren bis zum 50-Jahr-Jubiläum der PizolCare-Praxis Wartau, wie sie seit 2014 heisst, hat Telemachos Hatziisaak die Praxis ausgebaut und modernisiert. Hatziisaak beschäftigt unterdessen sechs Mitarbeiterinnen, darunter zwei Ärztinnen (vgl. Publireportage im W&O vom 13. Mai). Der Entscheid, die Praxis seines damals 73-jährigen Vaters zu übernehmen, war nicht einfach. Bereut hat er ihn letztlich aber nie.In grosse Fussstapfen getreten
Telemachos Hatziisaak trat kein leichtes «Erbe» an, sein Vater war ein geschätzter Arzt und eine weitherum bekannte und markante Persönlichkeit. Unter anderem war er auch Gemeinderat für die SP. Diese grossen Fussstapfen waren für seinen Sohn allerdings nie ein Problem, vielmehr konnte er von seinem Vater sehr viel lernen. Telemachos Hatziisaak erinnert sich:Ich kam damals vom Unispital und hatte zwar einen grossen Rucksack an Wissen, aber wenig Erfahrung.Diese eignete er sich in der eigenen Praxis an, stets unterstützt von seinem Vater. So lernte der junge Hausarzt beispielsweise von seinem Vater schnell die (medizinischen) Familiengeschichten kennen, die jenseits der Patientendossiers nicht immer offensichtlich waren. In seiner täglichen Arbeit zum Wohl seiner Patientinnen und Patienten war dieses Wissen von grossem Nutzen.
Hausarzt mit Leib und Seele
Der Arzt, der in Azmoos lebt, ist Hausarzt mit Leib und Seele. Er mag es, Medizin sozusagen an der Basis zu betreiben und sagt von sich:Ich bin gerne Generalist. 70 bis 80 Prozent aller medizinischen Probleme lassen sich in einer Hausarztpraxis lösen. Das ist ein Ansporn.Trotzdem hat er seine klinische Tätigkeit in den vergangenen Jahren reduziert, vor allem wegen seines grossen Engagements beim regionalen Ärztenetzwerk PizolCare. Und nun zieht es ihn weiter in die Kantonshauptstadt. Der Hausarzt FMH für Allgemeine und Innere Medizin übernimmt im Herbst im Teilpensum die Leitung des neu geschaffenen Lehrbereichs Hausarztmedizin an der Universität St. Gallen.
Im in der Aus- und Weiterbildung engagiert
Das passt zu Hatziisaaks beruflicher Laufbahn, hat er sich doch stets für die Aus- und Weiterbildung engagiert. Die Motivation, sein Wissen und seine Erfahrungen an andere Menschen und insbesondere an den Berufsnachwuchs weiterzugeben, sei intrinsisch, sagt der 54-Jährige. Diesbezüglich geprägt worden sei er von einigen Lehrern und Ärzten, die ihm in seiner langen Zeit der Ausbildung zu Vorbildern wurden.Freude an der Arbeit mit seinem motivierten Team
Der Vater von Telemachos Hatziisaak hat ihn einst «umgestimmt», statt Altphilologie hat er Medizin studiert. Bei seinen Söhnen war das nicht nötig, zwei studieren Medizin, einer Rechtswissenschaft. Letzterer hat, wie sein Grossvater, bei der SP den Weg in die Politik gefunden. Ob dereinst einer seiner Söhne die PizolCare-Praxis Wartau weiterführen wird? Telemachos Hatziisaak denkt kurzfristiger und sagt, angesichts der geringen Personalfluktuation in seiner Praxis:Mich freut es einfach, jeden Tag gemeinsam mit meinem motivierten Team arbeiten zu dürfen.Neuer Krimi noch in diesem Jahr? Telemachos Hatziisaak kennt man auch als Krimiautor unter dem Akronym T. H. Isaak. Wird er trotz seiner neuen Aufgabe an der Universität St. Gallen noch Zeit für seine Schriftstellerei finden? Hatziisaak gibt Entwarnung für die Fans seiner Krimireihe um den griechischen Kommissar Nikos Pavlides. Wohl noch diesen Herbst wird ein neues Buch erscheinen. Und zwei weitere fertige Manuskripte «liegen in der Schublade». (she)